Starke Windböen haben erneut Dämmmaterial und Styropor von einer Baustelle in den Wald an der Frydagstraße geweht. Betroffen waren auch Teile der Brunnenstraße und eine Bushaltestelle.
Waldbesitzer Dieter Kuhne traute am Mittwoch (4.1.) seinen Augen kaum. Bereits im Februar des vergangenen Jahres war sein Wald mit Plastik und Dämmmaterial vermüllt worden. Folien hängen noch heute in seinen Bäumen, die in einem Naturschutzgebiet wachsen. Jetzt seien dort wieder dicke Styroporteile vom Wind verstreut worden. Als „Lachnummer“ bezeichnet er den erneuten Vorfall und versteht nicht, warum die Baustelle nicht endlich besser gesichert wird.
Noch sind die Spuren des vergangenen Jahres von Orkantief „Zeynap“ nicht beseitigt. „Das war dann ja alles zugewachsen“, sagt Kuhne. Erst jetzt, wo die Bäume kahl sind, sollte das Plastik aus den Wipfeln gefischt werden, wo es nun so gar nicht hingehört. Doch da ist bereits der nächste Schaden da.
Wieder handelt es sich um Material von einem nahegelegenen Neubau. Bauherr Erkan Doganay wusste auf Nachfrage der Redaktion noch nichts von dem Schaden, hat aber umgehend seine Mitarbeiter rausgeschickt. Verantwortlich sei der Generalunternehmer, der zurzeit Betriebsferien habe. Doganay ließ Straße und Bushaltestelle von seinen Beschäftigten reinigen und setzte sich mit Dieter Kuhne in Verbindung. „Wir werden eine Lösung finden“, versprach er.
Noch immer Folien in Bäumen

Die steht bei dem Vorfall im Frühjahr noch im Raum. Das Müllproblem im Wald traf seinerzeit nicht nur Dieter Kuhne, dem dort acht Hektar gehören. Auch die Stadtwerke Lünen haben dort ein Grundstück. Damals entzündete sich ein Streit, wer für die Müllbeseitigung zuständig ist. Über einen Anwalt hatte das zuständige Bauunternehmen mitgeteilt, es habe Dämmmaterial beseitigt. Die Folien in den Baumkronen seien der Firma aber nicht zuzuordnen.
Waldbesitzer Dieter Kuhne hatte das damals als „asoziales Verhalten“ bezeichnet. Für die Stadtwerke Lünen erklärte Sprecherin Jasmin Teuteberg seinerzeit, dass sich bei den teilweise rein transparenten Folien eine genaue Herkunft nicht ganz erschließen lasse. Die Stadtwerke wollten selbst versuchen, den Müll zu entfernen.
Dieter Kuhne hingegen verlangt eine Kostenübernahme für die Reinigung des Naturschutzgebietes. „Zeynap“ hatte im vergangenen Jahr das Baumaterial weitläufig verstreut. Diesmal war der Wind nicht ganz so heftig und die Menge an umherfliegenden Teile nicht ganz so groß. Doch Kuhne hat eigentlich noch genug von der letzten Aktion.
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