Wie Wanderer die Besonderheiten des Lüner Nordens und Cappenbergs für sich entdeckten

© Beate Rottgardt

Wie Wanderer die Besonderheiten des Lüner Nordens und Cappenbergs für sich entdeckten

rnLeserwanderung

35.500 Schritte zeigte der Schrittrechner meines Handys an - gut 20 Kilometer waren das am Ende der dritten Leserwanderung mit Diethelm Textoris. Diesmal ging es vor allem in den Norden.

Alstedde, Cappenberg, Wethmar

, 22.09.2019, 04:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Laune ist blendend an diesem Dienstagmorgen (17.9.) kurz vor 9 Uhr am Lüner Hauptbahnhof. 20 Wanderbegeisterte treffen sich dort zur dritten Leserwanderung der Ruhr Nachrichten Lünen. Mit Diethelm Textoris, seit Jahrzehnten begeisterter Viel-Wanderer, und seinem Australian Shepherd „Cooper“ an der Spitze.

Mit seinem Fahrrad und natürlich seiner Gitarre ist auch Horst Störmer gekommen. Der Vorsitzende des Stadtverbandes für Heimatpflege trägt eine bemalte Jakobsmuschel an einem Band um den Hals, zeigt damit, was er heute vorhat. Er wird den Teilnehmern allerlei Infos über den Jakobsweg geben.

Der führt seit Juli 2008 auch offiziell durch Lünen - auf dem Teilstück zwischen Osnabrück und Wuppertal. Auch die Wanderer heute werden einen Teil des Jakobsweges gehen.

Mit Musik und guter Taktik auf in den Wandertag

Für die musikalische Einstimmung sorgt Störmer. Damit auch alle mitsingen können, gibt es erst einmal Liedertexte. Und so erklingen die drei Strophen von „Im Frühtau zu Berge“ vor dem Bahnhof.

Dann setzen wir uns in Bewegung, schließlich liegen „so um die 17 Kilometer“ vor uns, wie Wander-Experte Diethelm Textoris meint. Da verrät er noch nicht, dass wir am Ende noch ein paar mehr Kilometer in den Beinen haben werden. Gute Taktik.

Über die Ernst-Becker-Straße und den Sommerweg geht es Richtung Cappenberger See.

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Leser-Wanderung mit Textoris

Mit 20 wanderbegeisterten Teilnehmern startete die dritte Leserwanderung der Ruhr Nachrichten am Dienstag (17.9.) am Hauptbahnhof. Dann ging es Richtung Cappenberger See, Jugendherberge und Schloss Cappenberg los. Weiter über den Bauernhof Lünemann mit seinem Bauern-Café und den Siebenpfennigsknapp Richtung Alstedde. Von dort aus nach Lippholthausen und dann über den Lippedamm zurück in die Stadt.
22.09.2019

Das freut auch zwei Wanderinnen aus Brambauer und Brechten: „Hier waren wir noch nie. Gibt es denn hier auch Einkaufsmöglichkeiten?“ Gibt es, aber dorthin wollen wir nicht. Kurzer Stopp am See - Störmer verteilt Infoflyer, in denen man die Lüner Sehenswürdigkeiten nachlesen kann, die am Jakobsweg liegen.

Dann wandern wir am rechten Ufer entlang zur Freiherr-vom-Stein-Jugendherberge. Der Freiherr wird uns auch noch weiter begleiten an diesem Tag.

An der Jugendherberge ist eine kurze Rast. Störmer packt die Gitarre aus und wir singen die „Irischen Segenswünsche“. Bevor wir erfahren, dass es in Belgien nicht unüblich ist, Jugendliche, die auffällig geworden sind, zur Strafe auf den Jakobsweg zu schicken.

220 Jahre alte Rotbuche ist Naturdenkmal

Auf unserem Weg entlang der Cappenberger Straße hoch zum Schloss - dem Altersruhesitz des Freiherrn vom und zum Stein - begegnet uns Edith aus Lübeck. Sie ist Jakobspilgerin, am Sonntag in Münster gestartet zu ihrem nächsten Teilstück mit Ziel Köln.

Im Schlosspark Cappenberg erfahren wir von Naturexperte Jochen Heinrich viel über die imposanten Bäume und Naturdenkmäler dort. 180 und 200 Jahre alte Platanen stehen dort. Eine Blutbuche, die von der allerersten Blutbuche abstammt, die 1690 in Thüringen gefunden wurde oder die 220 Jahre alte Rotbuche, die ein Naturdenkmal ist beeindrucken die Wanderer.

Das moderne Denkmal für den Freiherrn folgt und dann wandern wir zum Café Lünemann in Cappenberg, wo wir Mittagspause machen - mit Waffeln und Kaffee. Für Cooper gibt es einen Knochen.

Autorin erzählt Geschichte der Buddenburg

Danach lassen wir den Siebenpfennigsknapp mal rechts liegen und es geht durch den Wald und Felder nach Alstedde. Mit Blick auf die Kraftwerke. Die kommen gleich noch näher, denn das nächste Ziel ist Lippholthausen.

In den von Ligusterhecken umrandeten Umrissen der Buddenburg wartet Autorin Sabine Grimm. Sie erzählt von der Geschichte des 1977 abgerissenen Schlosses und vom Doppelmord im Mai 1908, der das Ende des Adelsgeschlechts Frydag markierte.

Über den Lippedamm wanderten wir dann zurück Richtung Innenstadt. An der Brücke Konrad-Adenauer-Straße war klar - wir haben gut 20 Kilometer geschafft. In etwa sieben Stunden mit Pausen. Die Teilnehmer waren sich einig: „Fortsetzung erwünscht“.

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