Wie Horst Hermann Weischenberg geschlossene Fabriken und Cafés in Erinnerung behält

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Wie Horst Hermann Weischenberg geschlossene Fabriken und Cafés in Erinnerung behält

rnSammler-Serie

Langeweile kennt Horst Hermann Weischenberg wohl nicht. Mit rund 1800 Lüner Postkarten dürfte er die wohl größte Sammlung dieser Art haben. Wir durften einen Blick hineinwerfen.

Lünen

, 26.10.2019, 08:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Horst Hermann Weischenberg (72) hat gleich mehrere Sammel-Leidenschaften und ist sehr an der Lüner Stadtgeschichte interessiert. Ein Haupthobby sind Ansichtskarten aus Lünen: „Das sind alles gesammelte Postkarten in verschiedenen Themenbereichen, Lüner Ansichten, um die Entwicklung, die architektonische Veränderung einer Stadt wiederzugeben.“

Langeweile kennt Horst Hermann Weischenberg wohl nicht. Er hat gleich mehrere Sammel-Leidenschaften und ist sehr an der Lüner Stadtgeschichte interessiert.

Langeweile kennt Horst Hermann Weischenberg wohl nicht. Er hat gleich mehrere Sammel-Leidenschaften und ist sehr an der Lüner Stadtgeschichte interessiert. © Beuckelmann

Weischenberg präsentiert seine zahlreichen prall gefüllten Alben, sorgfältig geordnet nach Straßen. Darin einsortiert hat der ehemalige selbstständige Textilkaufmann auch seltene, kostbare Postkarten aus der Zeit um die Jahrhundertwende mit kolorierten Einzelmotiven als Lithografien.

Zu sehen sind typische Lüner Ansichten wie zum Beispiel die Lippe, Schloss Schwansbell, der alte Bahnhof, Industrieanlagen, aber auch längst geschlossene Cafés oder die Kirchen.

„Pillenburg“ gegenüber der Herz-Jesu-Kirche

Obwohl sich bei den hunderten Karten manche Ansichten wie Partien an der Lippebrücke ähneln, sind sie doch alle in unterschiedlichen Varianten und Ausprägungen. Und gerade das macht den Reiz für den Sammler aus, der über Tauschbörsen, Auktionshäuser oder Verkaufsplattformen im Internet an die Karten gekommen ist.

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Sammlerserie: Horst Hermann Weischenberg

Horst Hermann Weischenberg hat diw wohl größte Sammlung von Post- und Ansichtskarten in Lünen.
26.10.2019
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Langeweile kennt Horst Hermann Weischenberg wohl nicht. Er hat gleich mehrere Sammel-Leidenschaften und ist sehr an der Lüner Stadtgeschichte interessiert. Ein Haupthobby sind Ansichtskarten aus Lünen.© Foto Beuckelmann
Zu sehen sind typische Lüner Ansichten wie zum Beispiel die Lippe, Schloss Schwansbell, der alte Bahnhof, Industrieanlagen, aber auch längst geschlossene Cafés oder die Kirchen.© Foto Beuckelmann
Diese Postkarte zeigt die alte im Volksmund "Pillenburg" genannte Immobilie, die ein ehemaliger Lüner Arzneimittelfabrikant im Tudorstil erbauen ließ gegenüber der Herz-Jesu-Kirche.© Foto Beuckelmann
Zu sehen sind typische Lüner Ansichten wie zum Beispiel die Lippe, Schloss Schwansbell, der alte Bahnhof, Industrieanlagen, aber auch längst geschlossene Cafés oder die Kirchen.© Foto Beuckelmann
Nicht fehlen dürfen Karten mit Ansichten aus Lünen-Süd.© Foto Beuckelmann
Zu sehen sind typische Lüner Ansichten wie zum Beispiel die Lippe, Schloss Schwansbell, der alte Bahnhof, Industrieanlagen, aber auch längst geschlossene Cafés oder die Kirchen.© Foto Beuckelmann
Originell, ein bisschen kitschig, aber so war der damalige Zeitgeschmack bei Postkarten.© Foto Beuckelmann
Ein Blick aus der Vogelperspektive auf Lünen und die Lippe.© Foto Beuckelmann
Das waren noch Zeiten: Der alte Markt aus der Vogelperspektive.© Foto Beuckelmann
Auch "Mondschein-Karten" hat der passionierte Postkartensammler in seinem Fundus.© Foto Beuckelmann
Auch alte colorierte Stadtansichten, hier ein Blick auf die Lange Straße, hat Horst Herman Weischenberg in seiner Sammlung.© Foto Beuckelmann
Nicht fehlen dürfen Karten mit Ansichten aus Lünen-Süd.© Foto Beuckelmann
Interessant sind auch die Rückseiten der Postkarten. Sie spiegeln ein Stück Zeitgeschichte wider.© Foto Beuckelmann

Teilweise hat Weischenberg auch Postkarten aus der Zeit nach dem 1. Weltkrieg mit französischer Schreibweise, als Besatzungssoldaten Karten in ihre Heimat geschickt haben. Eine weitere seltene Postkarte zeigt zum Beispiel die alte im Volksmund „Pillenburg“ genannte Immobilie, die ein ehemaliger Lüner Arzneimittelfabrikant gegenüber der Herz-Jesu-Kirche im Tudorstil erbauen ließ. Die „Burg“ steht heute nicht mehr.

„Man ergründet nicht nur die Familiengeschichte“

Mit 30 Jahren hat Horst Hermann Weischenberg mit dem Sammeln angefangen. Ihn interessiert vor allem der historische Bezug, der sich durch die Postkarten optisch erschließt sowie die Genealogie der Familie Weischenberg, die sich seit 1763 in Lünen nachweisen lässt. „Da ergründet man nicht nur die Familiengeschichte, sondern auch den Bezug zur Gemeinde, in der man lebt“, erläutert der Sammler seine Motivation.

Aus seinem großen Fundus sind einige Motive auch in das Lüner Stadtarchiv gewandert, da sie für die Stadtgeschichte wertvoll sind. „Es ist ja immer eine Reflexion, wie es damals war und wie es sich entwickelt hat, um die Stadt in ihrer Lebendigkeit darzustellen.“

Als ortsbezogener Mensch liegt ihm die Lüner Stadtgeschichte und die Zukunft der Lippestadt sehr am Herzen. Kein Wunder: Wer so viele Karten mit schönen Ansichten hat, der kann nur von Lünen begeistert sein.

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