Neue Kiss & Go-Zone an der Overbergschule
Sicherheit an Lüner Schulen
Das Prinzip Kiss & Go ist vielen vom Flughafen bekannt. Ein kurzer Kuss, aus dem Auto und tschüss. Mit dieser Methode soll in Lünen jetzt auch das Verkehrschaos vor Grundschulen beseitigt werden.

Vielen ist das Schild bisher gar nicht aufgefallen – aber damit soll die Verkehrssituation vor der Overbergschule verbessert werden. © Wilhelm
Seit ungefähr zwei Monaten stehe das Schild jetzt schon da, sagt Silke Schnelle, Leiterin der Overbergschule in Lünen-Süd. „Kiss & Go“, steht darauf. Es steht etwas versetzt, nicht direkt am Eingang und soll das morgendliche Verkehrschaos etwas lindern. Dass jetzt das Schild dort steht, findet sie gut. Noch, sagt Schnelle allerdings, halte sich der Erfolg aber in Grenzen: „Leider hat sich da bislang noch nicht so viel getan“, sagt sie.
Das liege möglicherweise aber auch daran, dass viele noch gar nicht bemerkt haben, dass diese „Kiss & Go“-Zone überhaupt eingerichtet wurde. „Vielleicht müssen wir das etwas mehr publik machen.“ Auf den nächsten Konferenzen möchte sie die Problematik deshalb noch einmal ansprechen.
Das Prinzip dahinter
Die Verkehrssituation rund um die Overbergschule an der Weißenburger Straße sei „morgens und mittags katastrophal“, sagt Schnelle. „Autos kommen an, rangieren, Kinder werden abgesetzt – das ist schon eine haarige Situation.“
So läuft es an der Overbergschule, so ist es auch von vielen anderen Standorten bekannt. Deswegen hat die Stadt an der Overbergschule diesen Pilotversuch gestartet, wie sie am Freitag auf Anfrage erklärt: „Sollte sich die Maßnahme bewähren, besteht die Möglichkeit, die Schilder eventuell auch an anderen Standorten aufzustellen.“ Das Prinzip hinter dem Schild nach Stadt-Angaben: „Auf den zur Verfügung gestellten Flächen soll in dieser Zeit durch kurzzeitiges Halten ein sicherer Ausstieg der Kinder an der Schule und ein sicheres Erreichen der Schule ermöglicht werden.“
Viele haben umgedacht
Ob auch an anderen Schulen solche Schilder aufgestellt werden, hängt auch von der Situation vor Ort ab. An der Leoschule, meint Leiter Matthias Flechtner, sei so etwas eher nicht notwendig. „Der Hol- und Bringverkehr an der Leoschule hat stark nachgelassen.“ Er erklärt sich das so, dass die immer wiederkehrenden Appelle an die Eltern wohl bei vielen ein Umdenken eingeleitet hätten. Flechtner: „Viele Eltern lassen ihre Kinder am Lindenplatz aussteigen, sodass die Schüler die wenigen Meter bis zur Schule, meist in kleinen Gruppen, zu Fuß gehen.“ Diese Lösung habe sich im Großen und Ganzen bewährt.
Die Elisabethschule in Brambauer liegt in einer Sackgasse und hatte 2015 ähnliche Probleme wie die Overbergschule.
Ein Lösungsansatz war dort das Projekt „Walking Bus“. Von bestimmten Haltestellen in der Umgebung aus laufen die Kinder in diesem Projekt in Begleitung von Eltern zur Schule.
Neben der Verbesserung der Verkehrssituation gab‘s für die Kinder so noch frische Luft und etwas Bewegung obendrauf.