Der etwas andere Wocheneinkauf

Marktschreier in Lünen-Brambauer

Viel gelacht und auch gekauft wurde am Freitag beim Wochenmarkt. Wurst-Achim kam aus Unna nach Brambauer. Die Besucher überzeugte er nicht nur mit seinem Angebot.

Lünen

, 04.05.2018, 15:31 Uhr / Lesedauer: 2 min
Er war wohl der lauteste der vier Marktschreier und konnte auf dem Marktplatz in Brambauer ordentlich verkaufen: Wurst-Achim aus Unna.

Er war wohl der lauteste der vier Marktschreier und konnte auf dem Marktplatz in Brambauer ordentlich verkaufen: Wurst-Achim aus Unna. © Carolin Rau

Wurst-Achim schreit über den Marktplatz in Brambauer: „Einmal gemischt? Ja? Na dann immer rein damit: eine französische Wurst, dann die große, ungarische und die 2-Kilo-Schüssel mit Leberwurst.“

So laut wie heute ist es nur selten auf dem Marktplatz an der Yorkstraße in Brambauer. Der Grund dafür sind vier Männer, die ihre Produkte verkaufen wollen: Käse-Max, Süßwaren-Chris, Aal-Ole und der wohl dominanteste Marktschreier Wurst-Achim.

Highlight für die Bewohner

Zum 40. Geburtstag der Brami-Gemeinschaft kamen die vier Händler nach Brambauer. Für die Bewohner des Stadtteils ein Highlight, das sich viele nicht entgehen ließen.

So auch Leni Friebe: „Ich finde es echt schön, dass die jetzt mal hier sind. Die Gelegenheit, so einzukaufen, hat man hier ja sonst nicht.“ Und die Chance hat sie auch gleich genutzt. Bei Wurst-Achim hat sie eine große Tüte gekauft. Inklusive einer Überraschung. Der zwei Kilogramm schweren Leberwurst in einem Steintopf. Übrigens auch, im Vergleich zu frischer Wurst, zum Einfrieren geeignet. Weil sie gekocht ist, gibt Wurst-Achim seiner Kundin als Tipp mit an die Hand.

Lünens stellvertretender Bürgermeister Arno Feller (hinten, 2.v.l.) und Veranstalter Mel Kühn (3.v.l.) begrüßten Wurst-Achim (l), Süßwaren-Chris (vorne, l.), Aal-Ole (vorne, r.) und Käse-Max (r) auf dem Markt in Brambauer.

Lünens stellvertretender Bürgermeister Arno Feller (hinten, 2.v.l.) und Veranstalter Mel Kühn (3.v.l.) begrüßten Wurst-Achim (l), Süßwaren-Chris (vorne, l.), Aal-Ole (vorne, r.) und Käse-Max (r) auf dem Markt in Brambauer. © Carolin Rau

Vor dem Stand des Händlers aus Unna ist es an diesem Vormittag am vollsten, doch immer wieder gibt es von ihm auch Seitenhiebe an die Kollegen die sich um ihn herum gestellt haben: „Und ist der Aal auch alt und ranzig, der Ole nimmt für ihn trotzdem 20“, sagt er in leicht derbem Tonfall zu seinem Kollegen der direkt nebenan steht.

Aal-Ole nimmt ihm das aber nicht übel. Genauso wenig wie die anderen Kollegen, die mit Selbsthumor ihre Kunden unterhalten.

„Mal etwas anderes„

So auch Käse-Max. „Kann ich ihnen helfen“, spricht er eine Marktbesucherin an. Und fügt ohne auf eine Antwort zu warten hinzu: „Ne? Ja mir ist ja auch nicht mehr zu helfen, deshalb mache ich ja diesen Beruf.“

Bei den Kunden kommt das gut an: „Das ist einfach mal was anderes heute“, findet zum Beispiel Daniela Rossa.

Frühlingsfest am Sonntag

Und neben den vielen Kunden freuten sich auch Lünens stellvertretender Bürgermeister Arno Feller und Veranstalter Mel Kühn über den Besuch der Marktschreier: „Die Eröffnung ist mit euch auf jeden Fall, wortwörtlich, ein Brüller“, sagte Kühn schmunzelnd und meint weiter: „Wenn Brambauer feiert, dann auch ordentlich.“

Denn mit der Veranstaltung am Freitag ist es an diesem Wochenende nicht getan. Am Samstag findet der Marktschreier-Wettstreit statt, der Sieger wird am Sonntag gekürt. Außerdem findet am Sonntag das Frühlingsfest mit verkaufsoffenem Sonntag in Brambauer statt.

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„Lauteste Lebewesen der Welt

Die besten Chancen hat dabei vermutlich Wurst-Achim, der laut Veranstalter das „lauteste Lebewesen der Welt“ sei. Auch, weil sein Konkurrent, der holländische Blumenkönig, anders als geplant, nicht zum Wochenmarkt kommt. Und bis der Wettbewerb beginnt, überzeugt Wurst-Achim seine Kunden weiterhin mit seinem derben Humor, der bei ihnen ziemlich gut ankommt: „Wer hier bei mir nicht kauft, der macht sich verdächtig, kein Geld zu haben.“