Den Traum von den eigenen vier Wänden träumen wohl viele Lünerinnen und Lüner: Ein eigenes Häuschen mit Garten zum sesshaft werden. Doch so erstrebenswert das Eigenheim für viele ist, so belastend kann das Bauen für Natur und Umwelt sein. Denn es werden nicht nur Flächen versiegelt. Die Bau- und Wohnbranche ist global für knapp 40 Prozent aller Emissionen verantwortlich.
Um die negative Klimabilanz durch die neuen Gebäude etwas auszugleichen, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, das Eigenheim nachhaltig und klimafreundlich zu gestalten. Das geht beispielsweise durch eine grüne und ökologische Gestaltung des Grundstücks anstelle eines Steingartens. Doch auch die Dachgestaltung kann dabei eine Rolle spielen - durch eine Fotovoltaikanlage oder Dachbegrünung. Was verlangt Lünen von den Häuslebauern?
Schottergärten verboten
Die Vorschriften, die die Stadt Lünen Bauherren und -frauen macht, sind überschaubar – wie beispielsweise aus dem Bebauungsplan der Sedanstraße zu entnehmen ist. Weit mehr Vorgaben werden dabei in Sachen Optik gemacht: die weitgehend einheitliche und zusammenpassende Gestaltung der Fassaden und Dächer, die beispielsweise in schwarz, grau, rot oder braun und unbedingt in matter Optik gestaltet werden müssen. Dennoch werden die künftigen Hausbesitzer zum klimafreundlichen Bauen animiert: Dachbegrünung und die Installation von Fotovoltaikanlagen sind erwünscht. Für alle, die in Lünen-Süd bauen, gibt es dafür sogar eine Förderung der Stadt.
Anders hingegen ist es, wenn es um die Vorgärten geht. Dort geht es nicht nur um ein schönes Aussehen. So muss die Hälfte der Fläche Vegetationsfläche sein, also mit Rasen, Gräsern, Blumen oder Gehölzen bepflanzt werden, wie es im Bebauungsplan der Stadt heißt. Diese natürliche Gestaltung zwischen Straße und vorderer Fassade soll unter anderem bei Starkregenereignissen helfen. Denn würden wasserundurchlässige Materialien wie Abdichtbahnen verbaut, kann das Wasser schlicht nicht ablaufen. Außerdem soll das Grün im Sommer verhindern, dass sich in dicht bebauten Gebieten, wie es Siedlungen sind, Hitzeinseln bilden
Keine Schottergärten erlaubt
Auch in Selm kann die Stadt nur bedingt konkrete Vorschriften machen, wie Häuslebauer ihre eigenen vier Wände gestalten sollen, wie Stadtsprecher Malte Woesmann auf Anfrage der Redaktion erklärt. Einzig die Gestaltung von Schottergärten sei demnach verboten. Zudem werden entsprechende Vorgaben für eine Dauer von mehreren Jahrzehnten für einzelne Baugebiete gemacht, wie er weiter sagt. „Als neuerer Bebauungsplan beinhaltet beispielsweise der Bebauungsplan Nr. 89 ‚Neuenkamp‘ Festsetzungen zu Fotovoltaikanlagen auf Dächern und zum Anlegen von Gründächern.“
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