Die Geschichte beginnt zunächst ganz banal - scheinbar: Kai Trollmann, der die letzte U-Bahn verpasst hat, muss wegen Dauerregens bis zum nächsten Morgen in der Bahn-Station warten. Plötzlich taucht eine Frau, einige Jahre älter als Kai, auf. Ein erfolgloser Flirtversuch führt zu einem Streitgespräch. Dann zieht die Frau eine Waffe: „Mein Name ist Helen Trollmann. Ich bin deine Tochter. Ich komme aus der Zukunft. Und ich werde dich erschießen...“

Der Roman „Die erste Bahn“ des Dortmunder Autors Markus Veith wurde vom Lüner Gero Brötz, einem der Testleser und Masterstudent Film an der FH Dortmund, als Masterarbeit verfilmt. Kinopremiere feiert er nun am 28. September (Samstag) um 11 Uhr in der Cineworld Lünen.
Die Rolle des Hauptcharakters Kai Trollmann wird von Orestes Fiedler gespielt. Der Wittener ist unter anderem durch Rollen in Rosamunde-Pilcher-Filmen oder in Wilsberg bekannt. Marilyn Pardo spielt Kais Freundin und spätere Frau Tanja, Kirsten Annika Lange die Rolle ihrer Tochter Tanja. Weitere Darsteller sind Benedict Fromme, Laura Kolbach, Charlotte Durth, Benjamin Durth, Raymond Dudzinski, Sylvia Zimnik und Nora Schilling. Einige Mitwirkende werden den Lünern auch schon durch die Lünen-Krimis bekannt sein.
„‚Die erste Bahn‘ ist ein Vater-Tochter-Drama im Science-Fiction-Gewand“, beschreibt Regisseur Gero Brötz, der auch für Kamera und Schnitt verantwortlich ist. Das Meiste an Postproduktion hat er übernommen. „Woran wir allerdings gemeinsam bastelten, war der Feinschnitt“, erinnert sich Co-Regisseur Veith. „Gero ist ein wahrer Zauberer an der Technik, von der ich nicht viel verstehe. Ich trug Ideen für die Dramaturgie bei.“
Wie bei jeder Buchverfilmung war es schwierig, die Grundstory so abzuändern, dass sie in ein Spielfilmformat passt. „Ein großer Vorteil dabei war die Tatsache, dass die Geschichte zuvor sowohl in Theater- als auch in Romanform vorlag“, so Brötz. Die größte Herausforderung war aber vermutlich die Tatsache, dass der ganze Film hauptsächlich in einer U-Bahn-Station spielen musste. „Zu diesem Zweck haben wir für die meisten Szenen in das Studio der FH-Dortmund unter der Leitung von Natalja Hipke und Sophia Schachtner eine Dortmunder U-Bahn-Station nachgebaut, ohne dabei das limitierte Budget zu sprengen.“ Nur Aufnahmen mit einer fahrenden U-Bahn wurden in einer echten Haltestelle gedreht.
„Der Roman ist ziemlich komplex und so mussten wir eine Menge herausnehmen, um die Handlung auf Spielfilmlänge zu kriegen“, berichtet Veith. Dafür habe man im Film vor allem visuelle und dramaturgische Möglichkeiten, die ein Buch nicht biete. „Selbst während des Drehs und sogar noch beim Schnitt haben wir Szenen geändert und an Dialogen herumgefeilt.“
„Das Absurde ist ja, dass die ganze Handlung an sich absurd ist, aber dennoch einer ‚Inneren Logik‘ folgt“, sagt Veith über die Geschichte. „Durch den Zeitreise-Aspekt, der die Handlung erst ermöglicht, ist es quasi auch intensiv und straff erzählte Sciencefiction, die ohne Raumschiffe und technischen Schnickschnack auskommt. Aktuelles Geschehen und philosophische Denkansätze werden mit Action und tollen Bildern erzählt. Und es gibt Wendungen, die das Publikum verblüffen werden, hoffe ich.“
Drama um Vater und Tochter
Absurde Story und innere Logik


Karten und Aufführungen
- Karten für den circa 80 Minuten langen Film gibt es unter cineworld-luenen.de/programm/film/die-erste-bahn sowie über Kinoheld oder an der Kinokasse der Cineworld Lünen.
- Der Film wird erstmal nur bei der Premiere zu sehen sein. Weitere Ausspielungen, auch in Nachbarstädten, sind in Planung.
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