
© Filmcrew
Filmcrew Lünen: Dreharbeiten mit Maske, Abstand und Desinfektion
Derzeit Drehpause wegen Corona
Eigentlich wollte die Filmcrew Lünen im November die herbstlichen Außendrehs erledigen. Dann kam der Lockdown light und jetzt hoffen die Krimi-Filmer auf einen schneefreien Januar.
Es ist schon der sechste Lünen-Krimi, den Kevin Tigges und Jan N. Schmitt mit ihrer Filmcrew Lünen drehen. „Gefallen“ heißt die Geschichte. Die Idee haben Tigges und Christopher Wolk zusammen entwickelt. Das Drehbuch stammt wieder von Tigges. Was der mehrdeutige Titel „Gefallen“ bedeutet, erfahren die Zuschauer, wenn der Film Premiere feiert.
Wann das sein wird, steht noch nicht so richtig fest. Eigentlich wurde immer im Frühjahr Film-Premiere in der Cineworld gefeiert. Das wird 2021 definitiv nicht der Fall sein. „Wir rechnen damit, dass wir schon noch bis April/Mai drehen“, so Schmitt. Dann kommt die Post-Produktion mit Schnitt und Ton. „Wahrscheinlich wird der Krimi im September im Kino gezeigt,“ sagt Schmitt.
Filmnachmittag in der Cineworld geplant
Der Cineworld fühlen sich Tigges (28) und Schmitt (30) sehr verbunden, sind dankbar für die Unterstützung seit der ersten Premiere 2015. Deshalb wollten sie auch in diesem schwierigen Jahr ein Zeichen der Solidarität setzen. Tigges: „Wir wollten an einem Nachmittag im Kino unsere fünf bisherigen Filme zeigen, der Erlös sollte komplett an die Cineworld gehen.“ Gedacht war dieser Filmnachmittag auch für die Fans, die so die Entwicklung der Filme erleben sollten.
„Wir sind froh, wenn das Kino wieder öffnen kann und werden dann diesen Filmnachmittag nachholen“, sagt Tigges.
Der 28-Jährige ist Lehrer an der Kamener Gesamtschule, Schmitt arbeitet im Stadtmarketing der Stadt Lünen. Zusammen mit ihren Mitspielern erlebten sie in diesem Jahr eher ungewöhnliche Dreharbeiten. „Wir hatten an den Drehorten Desinfektionsmittel, haben Masken getragen und Abstand gehalten. Nur vor der Kamera ging das natürlich nicht“, sagt Tigges. Auch Listen wurden bei den Dreharbeiten geführt, damit man im Ernstfall nachvollziehen könnte, wer gemeinsam vor Ort war.

Abendliche Dreharbeiten an der Salford-Brücke für den fünften Lünen-Krimi "Zwei Gesichter" - so läuft es bei den Arbeiten für den sechsten Film nicht, wegen Corona. © Filmcrew Lünen
Seit September wurde gedreht. „Wir hatten gehofft, dass wir die Außenaufnahmen bis November schaffen“, so Schmitt. Denn der neue Krimi schließt an den fünften Film „Zwei Gesichter“ an, an dessen Ende die beiden Ermittler Brandt und Wiesel (Tigges und Schmitt) im Streit auseinander gegangen sind. „Der neue Fall spielt zwei Monate später, also im Herbst."
Herbststimmung wird nachbearbeitet
„Es hat sich bewährt, dass wir nicht soweit im Voraus geplant haben. Alles zieht sich weiter nach hinten. Jetzt wird es schwierig, Herbststimmung bei den Außendrehs zu finden, wahrscheinlich müssen wir dann noch nachbearbeiten“, meint Tigges.
Für das gesamte Team war klar - es wird auch vor dem Lockdown light keine Dreharbeiten geben. „Das wäre für uns auch das falsche Signal gewesen, wir wollen auch keine Sonderregelungen. Die Corona-Regeln einzuhalten ist uns wichtig“, sagt Tigges. Es sei halt die Zeit, in der man zuhause bleibt - und vernünftig.
Gedreht werden soll wieder ab Mitte Januar, wenn es möglich ist. „Wir haben in Blöcken geplant. Und auch nicht mehr jedes Wochenende.“ Hinter der Kamera steht wieder Gero Brötz, der Filmdesign studiert hat. Weil sich beruflich bei einigen Hauptakteuren einiges geändert hat, hatte die Filmcrew nach fünf Filmen 2019 eine Pause eingelegt. Schmitt: „Gero hatte da sein Bachelor-Projekt und Kevin war im Referendariat.“ So zeitlich flexibel wie zu Studienzeiten sind die Filmcrew-Mitglieder zwar nicht mehr, aber hoch motiviert.
Durchstarten mit Maske und Abstand
Deshalb sind auch alle wieder dabei. Auch Regisseurin Gaby Dengel-Lorenz und Anja Klukas, die auch in jedem Krimi bisher mitspielte. Es gibt aber auch neue Rollen und damit auch neue Schauspieler. Schmitt: „Durch Geros Kontakte stehen bei uns auch ausgebildete Schauspieler wie Markus Veith vor der Kamera.“
Nach der Zwangspause will die Filmcrew wieder voll durchstarten - mit Maske, Desinfektion und Abstand.
Beate Rottgardt, 1963 in Frankfurt am Main geboren, ist seit 1972 Lünerin. Nach dem Volontariat wurde sie 1987 Redakteurin in Lünen. Schule, Senioren, Kultur sind die Themen, die ihr am Herzen liegen. Genauso wie Begegnungen mit Menschen.
