Zum Start des 9-Euro-Tickets herrschte am Busbahnhof in Unna reger Betrieb.

Zum Start des 9-Euro-Tickets herrschte am Busbahnhof in Unna reger Betrieb. © Udo Hennes

Volle Busse und Züge im Kreis Unna? So lief der Start des 9-Euro-Tickets

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Das 9-Euro-Ticket gilt ab heute. Aber wie viele nutzen das vergünstigte Angebot wirklich? Unser Reporter berichtet von seinem Weg zur Arbeit und ein Experte gibt Tipps für den Gebrauch.

Kreis Unna

, 01.06.2022, 12:33 Uhr / Lesedauer: 2 min

Na toll... erst einmal gab es keinen Sitzplatz im Bus Richtung Bahnhof. „Macht sich hier das 9-Euro-Ticket bereits am frühen Morgen des ersten Tages bemerkbar“, waren meine Gedanken. Nach dem Umstieg in den Zug bestätigte sich dies jedoch nicht. Der Zug war etwas voller als sonst, aber jeder, der wollte, bekam einen Sitzplatz.

Die vergünstigte Karte, die seit dem 1. Juni gilt, wirkte sich nicht erheblich auf die Zahl der Fahrgäste aus. Ein kurzes Gespräch mit dem Schaffner bestätigte den Eindruck. „Ich freue mich, dass wieder mehr Menschen mit dem Zug unterwegs sind. Dann habe ich auch mehr zu tun“, sagte er, „aber es ist nicht viel mehr los als üblich im morgendlichen Berufsverkehr.“

„Wir erwarten einen ersten Höhepunkt zu Pfingsten“

Das zeigte auch der Blick in den zweiten Zug. Nach dem Umstieg verschaffte ich mir einen Überblick über die Waggons – und es war verhältnismäßig leer. Angekommen am Bahnhof Unna, herrschte auch kein hektisches Treiben. Gleiches galt für den Busbahnhof Unna am Mittwochmorgen.

Aber: In den kommenden Wochen werden die Fahrgastzahlen vermutlich noch deutlich steigen. „Wir erwarten einen ersten Höhepunkt zu Pfingsten. Außerdem wird es Mitte Juni rund um Fronleichnam und den Brückentag voll werden“, sagte Uli Beele vom Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe.

„Ich rate dringend davon ab, mit Fahrrad unterwegs zu sein“

Und natürlich rechnet der Verband auch mit mehr Zugreisenden in den Sommerferien. Grundsätzlich könne es an jedem Wochenende innerhalb der drei Monate zu vollen Zügen kommen, vermutet Beele. Er berichtete, dass auf Bundesebene bisher rund sieben Millionen Tickets und in NRW rund 1,5 Millionen Karten verkauft worden sei (Stand: 31. Mai).

Wer ein Fahrrad mitnimmt, muss übrigens einen Extra-Fahrschein lösen. Das 9-Euro-Ticket beinhaltet den Drahtesel nicht. Zudem hat der Experte vom NWL noch einen Tipp für Fahrgäste mit Rad: „Ich rate dringend davon ab, mit Fahrrad unterwegs zu sein. Wir erwarten erhebliche Kapazitätsengpässe. Meine Empfehlung: Es gibt mittlerweile fast an jedem Bahnhof eine Radstation. Und diese haben auch einen Fahrradverleih. Das ist wesentlich bequemer.“

Wer noch kein vergünstigtes Ticket hat, kann sich natürlich noch eines zulegen. Für jeden Monat kann man sich die Fahrkarte separat kaufen. Das geht an den Automaten, in Vorverkaufsstellen, via App oder auch direkt beim NWL.