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Villa Urbahn in Lünen im Dornröschenschlaf: Umbau zum Museum stockt
Bauprojekt
Es tut sich nichts an der Villa Urbahn, die zum Museum umgebaut werden soll. Dabei lag die Baugenehmigung früher vor als geplant. Der Baustart verzögert sich. Das hat mit Firmen zu tun.
Wie im Dornröschenschlaf verharrt die denkmalgeschützte Villa Urbahn in der Nähe des Rathauses. Nach der Dachsanierung herrscht Stillstand. Eigentlich sollte dort im August gebaut werden. Doch von Handwerkern ist nichts zu sehen. Dabei hat die 1925 errichtete Villa Urbahn mit ihren 15 Zimmern und zwei Bädern längst die Baugenehmigung, um zum Museum der Stadt Lünen umgebaut zu werden. Sie kam Ende Juni sogar früher als geplant. Das Museum ist zurzeit noch im Gesindehaus des Schlosses Schwansbell untergebracht. Während Museumsleiterin Dr. Katja Stromberg ordentlich einpackt, um die 20.000 Exponate für den Umzug vorzubereiten, tut sich an der Villa nichts.
Sie war über Generationen im Besitz der Arztfamilie Urbahn. Daher kommt auch der Name. Vor drei Jahren hat die Familie das prägnante Gebäude mit dem besonderen Dach verkauft. Neuer Besitzer der seit 2017 unter Denkmalschutz stehenden Villa sind die Stadtwerke Lünen, die sie über ihre Tochtergesellschaft Stadtwerke Lünen Grundbesitz (SLG) gekauft haben. Damit das Museum dort eine neue Heimat finden kann, ist zu dem Umbau ein Anbau Richtung Rathaus geplant. 4,3 Millionen Euro sollen in das Projekt investiert werden.
Nicht alle Baumaterialien verfügbar
Dass sich die Arbeiten verzögern, liegt laut Pressestelle der Stadtwerke an derzeit stark ausgelasteten Firmen. Außerdem seien nicht alle Baumaterialien verfügbar. Daher benötigte es mehrere Anläufe, um entsprechende Angebote zu erhalten. „Dementsprechend laufen einige Ausschreibungen noch“, so Stadtwerke-Sprecherin Jasmin Teuteberg. Baubeginn soll jetzt Ende Oktober sein.
Bis die Lüner Veränderungen sehen können, wird es aber weiter dauern. „Ab dem 2. Quartal 2022 werden die außen sichtbaren und größeren Maßnahmen am neuen Museum beginnen“, teilen die Stadtwerke auf Anfrage der Redaktion mit. In der Hochphase ab Sommer 2022 werden dann im Durchschnitt fünf bis sieben Gewerke gleichzeitig an verschiedenen Abschnitten tätig sein.
Das Gebäude wird mit Fernwärme beheizt. Zusätzlich soll eine Lüftungsanlage mit Klimafunktion installiert werden.
Eine erste Verzögerung der Planungsphase hatte es bereits durch die lange Abstimmung der technischen Gebäudeausstattungen (TGA) gegeben. Noch im Sommer hieß es, man halte am Zeitplan zur Übergabe Mitte 2023 weiterhin fest. Ob das immer noch so zu halten ist, wird sich zeigen. Derzeit bereitet die Museumschefin während des laufenden Betriebs den Umzug vor: Der neue Standort im Herzen der Stadt Lünen werde ein absoluter Gewinn für das Museum, ist sie überzeugt.
Lünen ist eine Stadt mit unterschiedlichen Facetten. Nah dran zu sein an den lokalen Themen, ist eine spannende Aufgabe. Obwohl ich schon lange in Lünen arbeite, gibt es immer noch viel zu entdecken.
