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Rote Corona-Warnstufe im Kreis Unna – Weitere Schutzmaßnahmen drohen
Viele Neuinfektionen
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen im Kreis Unna ist am Donnerstag stark um 65 Fälle gestiegen. Es gab mehr als 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen.
Der Kreis Unna verzeichnet am Donnerstag einen starken Anstieg von Corona-Neuinfektionen. 65 neue Corona-Fälle wurden registriert, wie aus einer Mitteilung des Kreisgesundheitsamts in Unna hervorgeht.
Damit überschreitet der Kreis Unna einen 7-Tages-Schnitt von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Ab einem Wert von 50 drohen zusätzliche Coronaschutz-Maßnahmen.
„Mit den Zahlen von heute steigt die 7-Tages-Inzidenz auf 100.000 Einwohner nach Berechnungen des Kreises auf über 50“, heißt es in der Mitteilung. „Damit sind aus Sicht des Kreises Unna weitere Schutzmaßnahmen angezeigt. Die entsprechenden Vorbereitungen und notwendigen Abstimmungsprozesse sind bereits angelaufen.“
Welche Schutzmaßnahmen drohen jetzt?
Ab einer 7-Tages-Inzidenz von 50 sind laut Coronaschutz-Verordnung NRW zwingend zusätzliche Schutzmaßnahmen anzuordnen. In die Beratung ist in diesen Fällen auch das Gesundheitsministerium einzubeziehen. An Festen dürfen nur noch höchstens 25 statt 150 Personen teilnehmen, es sei denn die Veranstaltung findet in einer Wohnung statt oder die zuständige Behörde lässt auf der Basis eines besonderen Hygiene- und Infektionsschutzkonzeptes eine Ausnahme zu.
Gelbe Warnstufe seit dem Wochenende
Erst am Sonntag hatte der Kreis Unna nach eigenen Berechnungen des Kreisgesundheitsamts erstmals den ersten Grenzwert von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen erreicht. Daraufhin wurden am Dienstag zusätzliche Maßnahmen verkündet. Dazu zählt eine reduzierte Zahl von 50 statt 150 Gästen bei Feiern. Diese Maßnahmen traten an diesem Donnerstag (8.10.) in Kraft.
65 neue Corona-Fälle am Donnerstag
Die am Donnerstag neu gemeldeten Fälle verteilen sich laut einer Tabelle auf fast alle zehn Kommunen im Landkreis: Bergkamen (11), Bönen (7), Fröndenberg (2), Holzwickede (3), Kamen (4), Lünen (15), Schwerte (1), Selm (4), Unna (18). Von den 65 neuen Fällen wurden 53 der Behörde am Donnerstag bekannt, zwölf bereits am Vortag nach Meldeschluss.
Zwei Menschen mehr als am Mittwoch gelten als wieder genesen. Damit steigt die Zahl der aktuell infizierten Menschen im Kreis Unna um 62 auf 328.
Neue Corona-Fälle an Schulen
Auch am Donnerstag wurden neue Corona-Fälle an Schulen erfasst. So beschreibt der Kreis Unna die Lage:
- Im Fall einer zweiten Fußball-Mannschaft aus Bergkamen stehen noch Ergebnisse aus. Neu hinzugekommen seien zwei Fälle in der Gesamtschule. Rund 75 Personen seien betroffen und müssen getestet werden.
- In Bönen hat es Fälle an einer Realschule und Grundschule gegeben. Tests haben stattgefunden. Ergebnisse liegen noch nicht vor. Neu hinzugekommen sei ein Fall an einem Gymnasium. Rund 100 Personen seien betroffen.
- In Fröndenberg ist ein neuer Fall an einer Gesamtschule gemeldet worden. Rund 35 Personen seien betroffen, müssen in Quarantäne und getestet werden. Tests seien für Freitag angesetzt.
- Offen sind in Kamen noch die Testergebnisse von zwei Kitas und der Gesamtschule. Am Mittwoch sei ist ein weiterer Fall an der Gesamtschule sowie ist ein Fall in einer Fußballmannschaft hinzugekommen. Ergebnisse lägen noch nicht vor.
- In Lünen hat es vier Fälle am Lippe-Berufskolleg gegeben. Rund 100 Personen seien betroffen. Tests haben begonnen. Ergebnisse liegen noch nicht vor. Ein weiterer Fall sei am Mittwoch in einer Fußballmannschaft gemeldet worden. Neu hinzugekommen sei ein Fall in einer Kita (rund 75 Personen betroffen).
- In Unna hat es einen Fall in einem Pflegeheim gegeben. Tests von rund 75 Personen begannen am Mittwoch.
Jahrgang 1973, aufgewachsen im Sauerland, wohnt in Holzwickede. Als Redakteur seit 2010 rund ums Kamener Kreuz unterwegs, seit 2001 beim Hellweger Anzeiger. Ab 1994 Journalistik- und Politik-Studium in Dortmund mit Auslandsstation in Tours/Frankreich und Volontariat bei den Ruhr Nachrichten in Dortmund, Lünen, Selm und Witten. Recherchiert gern investigativ, zum Beispiel beim Thema Schrottimmobilien. Lieblingssatz: Der beste Schutz für die liberale Demokratie ist die Pressefreiheit.
