Verein Mrija aus Lünen bekommt endlich eigenen Raum Mehr Angebote für ukrainische Kinder

Verein Mrija aus Lünen bekommt endlich eigenen Raum
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Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine suchen Geflüchtete aus dem überfallenen Land Zuflucht - auch in Lünen. Vor allem Frauen und Kinder sind aus der Ukraine in die Lippestadt gekommen. Seit fast zwei Jahren dauert der Krieg schon an und genauso lange engagieren sich Ehrenamtliche für die Menschen, die um ihre Liebsten in der Heimat bangen und dennoch versuchen, sich in Deutschland zu integrieren. Im vergangenen Sommer haben sich Ehrenamtliche zum Verein „Mrija“ zusammengeschlossen. Mrija heißt auf Ukrainisch „Traum“. Seit der Vereinsgründung haben zahlreiche Ehrenamtliche schon Ideen umgesetzt, um ukrainische Kinder zu integrieren und deren Freizeit sinnvoll zu gestalten.

Doch eines stoppte die Aktivitäten immer wieder - „Mrija“ hatte keine eigenen Räumlichkeiten für die Angebote und auch dafür Gegenstände, die für die Kurse gebraucht werden, dauerhaft unterzubringen. Trotz aller Bemühungen der Vorsitzenden Olga Rudi, die sich immer wieder an die Stadt Lünen wandte, gab es keine Lösung. Zunächst. Denn nun kann „Mrija“ endlich neu planen und den Kindern, die ihre Heimat wegen des russischen Angriffskrieges verlassen mussten, sinnvolle Ablehnung bieten. Denn durch Vermittlung der Stadtverwaltung hat der Verein jetzt doch eine geeignete Location gefunden.

Olga Rudi (2.v.r.) und die vielen engagierten Ehrenamtlichen sind glücklich, nun endlich eine Räumlichkeit gefunden zu haben, um ihre Aktionen dort anzubieten.
Olga Rudi (2.v.r.) und die vielen engagierten Ehrenamtlichen sind glücklich, nun endlich eine Räumlichkeit gefunden zu haben, um ihre Aktionen dort anzubieten. © Verein Mrija

Die gute Nachricht kam per Telefon aus dem Team des Bürgermeisters. Olga Rudi erfuhr, dass es ein Ladenlokal gibt, die Stadt die Vermietung an „Mrija“ organisieren und der gemeinnützige Verein auch Fördermittel bekommen werde, um die Miete stemmen zu können. Es handelt sich um die Räume an der Münsterstr. 24, in denen vorher das Kunstcafé war, das inzwischen einen neuen Standort hat. „Ich musste natürlich erst mit dem Vorstand und dann dem ganzen Verein reden, ob wir die Miete und die Nebenkosten stemmen können“, so die Vorsitzende. Da die Eltern der ukrainischen Kinder sofort bereit waren, mehr Geld für deren Teilnahme an den Kursen zu zahlen, ergab die Rechnung, dass es klappt.

Damit sind allerdings die Mittel des Vereins auch erschöpft. Die Ehrenamtlichen würden sich über Spenden freuen, um ihre wichtige integrative Arbeit dauerhaft fortsetzen zu können. Inzwischen hat Olga Rudi schon Kontakt mit dem Vermieter aufgenommen. „Wir hoffen, dass wir zum 1. März starten können. Zum Glück ist alles gestrichen, wir müssen nur in ein paar Ecken noch Teppichboden verlegen.“ Klar ist, dass „Mrija“ durch die neuen Räumlichkeiten noch mehr Kurse für die Kinder anbieten können. Da der Verein auch an zwei Tagen eine Sporthalle nutzen kann, wird sich auch da etwas ändern. „Wir können dann für die Jungs zweimal in der Woche Sport in der Halle anbieten. Die Tanzgruppe, in der die Mädchen aktiv sind, braucht dann den Freitagstermin nicht mehr, weil die Tanzgruppe in den neuen großen Räumen trainieren kann“, so Olga Rudi.

Koch- und Näh-Kurse

Einige weitere Ideen gibt es schon. So hat der Verein eine Köchin in seinen Reihen, die gerne mit den Kindern und Jugendlichen kochen will. „Die Kinder freuen sich schon sehr darauf.“ Ergänzend soll ein Nähkurs stattfinden, in dem die Mädchen und Jungen sich ihre eigene Kochschürze und eine Kochmütze schneidern können - passend zum Kochkurs. Olga Rudi freut sich auch, dass die neuen Räume so zentral in der nördlichen Fußgängerzone liegen.

Eine weitere Idee soll in einigen Monaten realisiert werden - eine besondere Ausstellung. Eine Ukrainerin hat schon in ihrer Heimat Parfums kreiert. Dazu wollen Olga Rudi und andere künstlerisch begabte Mitglieder passende Bilder malen. „Es soll auch etwas Handwerkliches entstehen. Alles zusammen soll in einer Ausstellung gezeigt werden, aber dafür brauchen wir noch drei, vier Monate.“ Doch die Kurse für die ukrainischen Kinder sollen - wenn alles klappt - schon ab 1. März an der Münsterstraße stattfinden.

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