Verdacht auf Coronavirus im Lüner Marien-Hospital: Kreis stellt Liste möglicher Kontakte auf
Nach Wuhanreise
Es gibt den ersten Verdachtsfall auf das Coronavirus im Kreis Unna. Der Mann befindet sich seit Donnerstag im St.-Marien-Hospital in Lünen und ist isoliert. Er war beruflich in China unterwegs.

Ein Mann ist mit Verdacht auf Coronavirus ins St.-Marien-Hospital eingeliefert worden. © Foto: Fröhling (A)
Die Gesundheitsbehörde des Kreises Unna meldet den ersten Verdachtsfall zum Coronavirus in ihrem Zuständigkeitsbereich. Es handelt sich um einen 57-jährigen Mann aus Kamen. Der ist selbstständig zu Fuß mit Mund- und Nasenschutz am Donnerstagmorgen (30. Januar) ins St.-Marien-Hospital spaziert. Sein Gesundheitszustand ist nach Mitteilung der Klinik nicht besorgniserregend, dem Mann gehe es gut. Derzeit werden beim Kreis die Menschen ermittelt, mit denen der Mann zwischenzeitlich Kontakt hatte.
Beruflich in Wuhan unterwegs
Nach den bisherigen Ermittlungen der Gesundheitsbehörde hielt sich der Betroffene mehrere Wochen lang beruflich in der Gegend Wuhan in China auf und kehrte am 10. Januar nach Deutschland zurück.
Er litt unter Reizhusten, maß dem aber erst wohl keine besondere Bedeutung bei. Nach einem Arztbesuch in Kamen wurde er am 30. Januar in das Lüner Krankenhaus eingewiesen.
Konkrete Ergebnisse am Wochenende
Dort wurden verschiedene Proben genommen und in Labore zur Untersuchung weitergeleitet. Konkrete Ergebnisse werden laut Kreis Unna nicht vor dem Wochenende erwartet.
Marienhospital ist auf Ernstfall vorbereitet
Laut Dr. Berthold Lenfers, Chefarzt für Innere Medizin im Marienhospital, ist man im Marienhospital grundsätzlich gut auf das Virus vorbereitet. Mundschutz sei vorrätig, genauso wie viele Schutzkittel.
Mit der Station C1 gibt es eine spezielle Infektionsstation in der Lüner Klinik. Jedes Zimmer dort hat eine eigene Schleuse. „Die Station ist außerdem in drei Abschnitte unterteilt, die man durch Sicherheitstüren von außen separat begehen kann“, so Lenfers.
Mund- und Nasenschutz stark nachgefragt
Außerhalb der Lüner Klinik macht sich das Coronavirus derzeit eher bei vorsorglichen Einkäufen besorgter Bürger bemerkbar. So sind Mundschutzmasken in Lünen zur Zeit schwer zu bekommen.
Normalerweise ein Nischenprodukt, sind sie zur Zeit laut Dagobert Ullrich, Sprecher der Lüner Apotheker, ausverkauft. Nachschub soll es nächste Woche geben. Dass das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in der Öffentlichkeit das eigene Risiko einer Ansteckung tatsächlich verringert, ist laut Robert-Koch-Institut nicht wissenschaftlich belegt.