Die Villa Urbahn aus der Drohnenperspektive: Ein Ende der Umbauarbeiten ist absehbar.

Die Villa Urbahn aus der Drohnenperspektive: Ein Ende der Umbauarbeiten ist absehbar. © Goldstein (Archiv)

Umbau der Villa Urbahn: Museum wird wohl schneller fertig als geplant

rnKultur in Lünen

Endlich einmal gute Nachrichten von der Villa Urbahn: Mit explodierenden Kosten und Verzögerungen hatte der Um- und Neubau des Lüner Museums für Schlagzeilen gesorgt. Nun gibt es Fortschritte.

Lünen

, 17.09.2022, 05:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die letzte Prognose klang düster: Erst Ende 2024 soll der Umbau der Villa Urbahn zum Museum der Stadt Lünen fertig sein, hieß es im Mai dieses Jahres. Der eigentliche Plan besagte, dass die Arbeiten bereits im dritten oder vierten Quartal 2023 abgeschlossen sein sollten. Nun gibt es jedoch einen neuen Wasserstand.

„Die Übergabe des Gebäudes an die Stadt Lünen ist für Mitte übernächsten Jahres geplant“, kündigte nun Jasmine Bienek-Jesella von den Stadtwerken Lünen an. 2018 kaufte die SL Grundbesitz, eine Tochter der Stadtwerke, das Gebäude. Ursprünglich wurde die imposante Villa mit 15 Zimmern und zwei Bädern für Dr. Urbahn im Jahr 1925 gebaut - daher der Name. Über Generationen war es in Familienbesitz, ehe es die SL Grundbesitz erwarb.

Kellergeschoss soll bis Ende 2022 fertig sein

Zuletzt wurde an der Villa die Ausführungsplanung der technischen Gebäudeausrüstung nach Aufhebung des Sperrvermerks fertiggestellt. „Aktuell laufen nun die Ausschreibungen sämtlicher Gewerke der technischen Gebäudeausrüstung“, sagt Bienek-Jesella.

Bis Ende dieses Jahres soll das Kellergeschoss des Anbaus fertig sein.

Bis Ende dieses Jahres soll das Kellergeschoss des Anbaus fertig sein. © Goldstein

Zudem gibt es Neuigkeiten bei der Umverlegung bzw. Stilllegung des Entwässerungskanals, der in der geplanten Baugrube liegt: Hier wurde eine Lösung gefunden und ist in Planung. Ein Unternehmen dafür ist beauftragt. Bis zum Ende dieses Jahres ist die Fertigstellung des Kellergeschosses des Anbaus geplant. Parallel dazu laufen die Ausschreibungen zur Restauration der Fenster und Türen im Altbau.

Fördermittel für inklusiven Ansatz

Zuletzt hatte die Stadt Lünen für den Umbau des Museums Fördermittel bekommen. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) unterstützt die Stadt mit über 300.000 Euro dabei, das Museum nach seinem Umzug einzurichten und inklusiv zu gestalten.

Zu dem partizipativen und inklusiven Ansatz gehören ein taktiles Leitsystem, ein Tastgrundriss, mit dem Rollstuhl unterfahrbare Möbel und Tastobjekte. Daneben setzt das Museum inklusive Mediengestaltung und einfache Sprache ein. Die Präsentation berücksichtigt verschiedene Bildungsniveaus und macht Inhalte auch sinnlich erfahrbar.

Neues Kulturdreieck soll entstehen

Künftig sollen in der umgebauten Villa Urbahn und einem neuen Anbau die Sammlungen des städtischen Museums zu finden sein. Es geht um Wohn- und Alltagskultur sowie um Sozial- und Industriegeschichte Lünens im 19. und 20. Jahrhundert. Dazu gehören ebenso schwere Öfen wie Puppen und Spielzeug aus alter Zeit.

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Das alles ist seit 1983 im Gesindehaus des Schlosses Schwansbell untergebracht. Nicht zentral gelegen und nicht optimal. Das soll sich am neuen Standort ändern. Mit dem Umbau der Villa Urbahn, dem geplanten Kultur- und Begegnungszentrum in der Persiluhr-Passage und dem Theater entsteht so ein neues Kulturdreieck in der Stadt.