Tafel in Lünen meldet "tumultartige Zustände"

Keine Aufnahmen mehr

Die Lüner Tafel stößt derzeit an ihre Grenzen: Zu viele Menschen haben in den vergangenen Tagen versucht, dort etwas Essbares zu bekommen. Deswegen musste die Tafel am Donnerstag Menschen abweisen und einen Aufnahmestopp verhängen. Jetzt wird nach Lösungen gesucht.

LÜNEN

, 05.01.2017, 17:20 Uhr / Lesedauer: 1 min
Trotz Unterstützung von großen Supermärkten kommt die Lüner Tafel an ihre Grenzen.

Trotz Unterstützung von großen Supermärkten kommt die Lüner Tafel an ihre Grenzen.

„Wir schaffen das nicht mehr!“ Ulrike Trümper von der Unnaer Tafel e.V. hat am Donnerstag bis auf Weiteres einen Aufnahmestopp für die Donnerstagsausgabestelle der Tafel  am Lindeneck 3 verhängt.

Denn dort waren am Donnerstag viel zu viele Menschen hingekommen, die auf Lebensmittel hofften. Wo sonst rund 90 Menschen Lebensmittel erhalten, hätten sich zwischen 140 und 160 Personen gedrängt.

Ulrike Trümper klingt entsetzt. Am Telefon spricht sie von „tumultartigen Zuständen“, die teilweise dort geherrscht hätten.

Warum die Versorgungsmöglichkeiten begrenzt sind: 

Viele der Abgewiesenen seien nämlich erbost gewesen, weil sie nichts bekamen. „Ich kann verstehen, dass viele Leute lange Wege auf sich nehmen, und wir wollen ja auch helfen. Aber wir können nicht noch mehr Menschen versorgen“, sagt sie.

Viele Menschen wüssten außerdem nicht, dass die Helfer der Tafel die Verteilung der Lebensmittel freiwillig organisieren. „Sie glauben, sie haben einen gesetzlichen Anspruch auf die Lebensmittel und werden wütend.“ Auch zahlreiche Flüchtlinge ständen in den Schlangen der Ausgabestellen.

Was ist die Lösung? Eine weitere Ausgabestelle, mehr Autos und mehr Lebensmittel müssten her. Doch Trümper ist realistisch: „Der Warenstrom bleibt gleich. Der Lebensmittelfond ist endlich, auch wenn viele Geschäfte wie Lidl, Aldi oder Kaufland uns unterstützen.“