So lief die letzte Tafel-Warenausgabe des Jahres
Mit Fotostrecke
Große Einkaufskisten, ein riesiges Warensortiment und ziemlich großer Andrang. Die Unnaer Tafel veranstaltete am Donnerstag die letzte Warenausgabe 2016 im alten katholischen Gemeindezentrum in Lünen. Wir haben den ehrenamtlichen Helfern bei ihrer Arbeit über die Schulter geschaut - und viele Fotos mitgebracht.

So sah die letzte Lebensmittelausgabe bei der Tafel in Lünen in diesem Jahr aus.
Im Eingang des alten katholischen Gemeindezentrums Am Lindeneck 3 herrscht am Donnerstag Trubel: Ehrenamtliche in blauen Polo-Shirts pendeln zwischen Bullis und dem 40 Quadratmeter großen Raum, in dem in grünen Kisten Joghurt, Tomaten und Brot lagern. Im Nebenraum: Stimmengewirr. Hier warten 130 Menschen auf die letzte Warenausgabe 2016 der Unnaer Tafel in Lünen.
Peter Grundmann bezeichnet sich selbst scherzhaft als Türsteher. Seine Aufgabe: Im Eingangsbereich begrüßt der Tafel-Mitarbeiter die Kunden, passt auf, dass immer nur eine überschaubare Menschenmenge im Warenraum einkauft, und greift ein, wenn die Kunden mit ihrer Geduld am Ende sind.
Ein großer Korb für kleines Geld
Grundmann öffnet die Tür zum Nebenraum und lässt die ersten Kunden zur Kasse vor: „Schwerbehinderte haben Vorrang, danach folgen Großfamilien.“ Wurde bezahlt, geben die Ehrenamtlichen die grünen Einkaufs-Kisten aus und die Kunden gehen in den Warenraum, wo Helfer die Lebensmittel ausgeben.
Der Einkauf ist nicht kostenlos: Eine einzelne Person bezahlt zwei Euro pro Einkaufs-Korb, zwei bis fünf Personen drei Euro, sechs Personen fünf Euro. Dafür sind am Ende im Schnitt im Korb: Ein Brot, fünf Brötchen, fünf Äpfel, sechs Mandarinen, fünf bis zehn Tomaten und Paprika, 500 Gramm Kartoffeln, fünf bis zu zehn Möhren sowie Lauch Salat und Milchprodukte. „Weil wir viele Mandarinen bekommen haben, können wir heute 15 Stück pro Person ausgeben“, sagt Grundmann. „Was am Ende da ist, ist aber immer unterschiedlich.“
Tafel hat 130 Kunden
Denn wie viel und welche Ware jeden Donnerstag im Verkaufsraum landet, entscheidet sich immer erst am selben Morgen: „Grund ist, dass ein Teil der Lebensmittel mit drei Bullis aus der Zentrale in Unna kommt. Die Ware wird dann hier in Gahmen ausgeladen. Dann fahren wir vor der Ausgabe die fünf Lebensmittel-Läden in Lünen ab, die mit uns kooperieren. Was wir da bekommen, ist dann der andere Teil.“
Rund 130 Menschen sind sogenannte Kunden der Tafel in Lünen. Zu den Stammkunden gehören etwa 80 bis 90 Personen. 70 weitere stehen auf der Warteliste, auf die Grundmann auch heute Namen einträgt. „Die Liste gibt es seit der Ankunft der Flüchtlinge im vergangenen Sommer. Springt jemand aus der Kunden-Liste ab, rückt jemand von der Warteliste nach“, erklärt Grundmann das Prinzip. Die Ware, sagt Grundmann, reiche einfach nicht für 70 weitere Menschen. „Wir können immer Läden gebrauchen, die uns unterstützen.“
Lebensmittel-Geschäfte, die Waren spenden möchten, erhalten nähere Infos bei Ulrike Trümper unter Tel. (02303) 77 76 39. Privatpersonen können donnerstags vor 11 Uhr haltbare Waren Am Lindeneck 3 abgeben.