
© Daniel Magalski
Sturm und Hochwasser: Wetter-Tumult erwartet Menschen in Lünen und Selm
Mehrere Tiefs
Sturm und Hochwasser-Gefahr: In Lünen und Selm erwartet die Menschen eine Woche mit Wetter-Tumult. Ab Dienstagabend treffen voraussichtlich die ersten Tiefs auf die Region.
Das Wetter macht sich schon am Montag (14. Februar) mit frischen Böen bemerkbar, laut Meteorologe Bernd Hussing vom Deutschen Wetterdienst in Essen erreichten die aber nur sieben Windstärken - also etwa 55 Stundenkilometern - und sind damit für die Wetter-Profis keine Besonderheit.
Hussing: „Böen dieser Stärke sind vollkommen normal im Winter, lassen in der Regel keine Bäume umfallen und sind meist nur interessant für Bauunternehmen, etwa bei Kranarbeiten.“
Tiefs treffen ab Dienstag auf den Kreis
„Im Laufe der Woche erwarten wir dann aber deutlich mehr“, erklärt Hussing. Böen von neun bis zehn, eventuell elf, Windstärken sind dann drin, auch im Flachland. Nach Beaufort-Skala - die Wind in zwölf Stufen einteilt - ist dann von schwerem Sturm und orkanartigem Sturm die Rede. Wie Hussing sagt, stürzen dann unter Umständen auch Bäume.
Das Wetter nimmt nach Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes voraussichtlich ab Dienstagabend auch im Kreis Unna an Fahrt auf: „Ein Tiefdruck-Gebiet folgt dann auf das nächste, etwa alle zwölf Stunden kommt ein neues Tief“, erläutert Bernd Hussing.
Höhepunkt voraussichtlich am Donnerstag
Böen um hundert Stundenkilometern könnten dann überall auftreten, auch bis ins Flachland. „Höhenlagen sind dann nicht unbedingt entscheidend für die Intensität der Böen.“ Den Höhepunkt der Sturmlage erwarte man laut Hussing vermutlich für Donnerstag, 17. Februar.

Die Lippe und auch kleinere Bäche in Lünen, Selm und Olfen schwollen nach dem Dauerregen vom 5. und 6. Februar deutlich an - und wurden streckenweise zu reißenden Fluten. © Daniel Magalski
Im Wetter-Paket findet sich ab Dienstagabend auch Dauerregen. Die Böden seien gesättigt vom Niederschlag der letzten Wochen, die Meteorologen erwarten deshalb erneut steigende Pegel an Flüssen und Bächen. Die Lippe schwoll schon nach dem Dauerregen-Wochenende am 5. Februar deutlich an, erreichte aber nach Informationen des Lippeverbandes keine Warnschwellen.
Lippeverband hat Entwicklung im Blick
„Die Lippe wird zumindest nah am Hochwasser sein“, so Bernd Hussings Einschätzung für diese Woche. Wie Ilias Abawi, Leiter der Kommunikation beim Lippeverband, erklärt, beobachte man immer die Wetter-Entwicklung und erwarte am Mittwoch sowohl an Emscher als auch Lippe länger andauernde Regenfälle, vorerst aber kein Erreichen einer Warnschwelle. „Eine dicke Lippe allein ist kein Problem, sie darf halt nur die Deiche nicht übertreten“, so Abawi.
Nach Stand von Montag stehen hinter der Vorhersage für den Kreis Unna auch noch Fragezeichen. Die Wetter-Situation beinhalte viel Dynamik. „Die Zugbahn der Tiefs kann sich noch immer ändern, das bedeutet dann ‚alles kann, nichts muss‘“, erläutert Bernd Hussing.
Der Kreis Unna ist meine Heimat, im Beruf wie im Privaten. Die Geschichten der Menschen in Lünen und Selm zu erzählen, das ist seit über zwanzig Jahren meine Leidenschaft - und für die Ruhr Nachrichten schaue ich auch gerne über die Grenzen nach Nordkirchen und Olfen.