In schlechtem Zustand ist die 60 Jahre alte Querstraße. Die Anlieger werden für die Sanierung zahlen müssen. © Goldstein (A)

Anliegerbeiträge

Streit um Fahrbahn-Sanierung Querstraße: Anwohner erringen Teil-Erfolg

Wirbel gibt es um die geplante Sanierung der ramponierten Querstraße in Lünen. Anlieger sollen an den Kosten beteiligt werden. Jetzt hat die Stadt in einem für die Bürger wichtigen Punkt eingelenkt.

Horstmar

, 11.10.2021 / Lesedauer: 3 min

Schriftlich hatte sie Karl Lohmüller, Vorsitzender der Gemeinschaft Lüserbach, am Montag (11.10.) noch nicht, die gute Nachricht aber von mehreren Seiten schon gehört. Die Stadt Lünen will nach anfänglicher Ablehnung nun doch die Bürger während einer Versammlung im Rathaus über die geplante Sanierung der Querstraße in Horstmar informieren.

Bisher hatte sich die Verwaltung zum Unmut der Anwohner auf das Bau-Ministerium berufen, wonach Präsenzveranstaltungen wegen der Corona-Pandemie ausgeschlossen waren. Das galt zwar nur bis Ende Juni. Doch weil die Stadt nicht seriös beurteilen könne, wie sich die Pandemie weiter entwickele, sollte weiterhin keine Bürgerversammlung stattfinden.

Das ärgert die Anwohner. Denn es gibt laut Lohmüller viele Fragen, die man gerne mal öffentlich gestellt und beantwortet bekommen hätte. Die Stadt hingegen hatte bisher lediglich auf eine Bürgerbeteiligung in schriftlicher Form verwiesen.

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Kehrtwende: Veranstaltung im Rathaus

Jetzt also die Kehrtwende: „Ergänzend zur schriftlichen Bürgerbeteiligung für die Baumaßnahme Querstraße - sie erfolgte im Juni 2021 - informiert die Stadt die Bürgerschaft nun auch in Präsenz“, teilt die Pressestelle der Stadt Lünen mit. Damit komme die Verwaltung dem Wunsch der Anwohnerinnen und Anwohner nach. Die Informationsveranstaltung findet am Donnerstag, 9. Dezember, von 17.30 bis 20.30 Uhr im Rathaus statt. Vor dem Einlass werde die 3G-Regel (geimpft, getestet, genesen) geprüft. Für Karl Lohmüller ist die Bürgerinformation als Präsenzveranstaltung „ein Erfolg und positiv, dass die Stadt den Wunsch der Bürger aufgreift“. Denn jetzt könne sich jeder die Pläne anhören und Fragen stellen sowie Anregungen geben.

Karl Lohmüller (r.) und Helmut Rosenkranz vom Vorstand der Siedlergemeinschaft Am Lüserbach. Sie haben lange für eine öffentliche Bürgerinformation zur Sanierung der Querstraße gekämpft. Jetzt soll es im Dezember so weit sein. © Quiring-Lategahn (A)

Schäden durch Baumaßnahmen

Eine Liste mit Unterschriften hatte Lohmüller dem Bürgermeister seinerzeit zugeschickt. Denn nicht nur die fehlende Bürgerveranstaltung, sondern die Maßnahme an sich hat die Anwohner empört. Die 60 Jahre alte Querstraße soll auf 500 Metern zwischen der Lanstroper Straße und der Niederadener Straße saniert werden. Eine Million Euro kostet das Projekt, für das die Anlieger anteilig nach dem Kommunalabgabengesetz (KAG) zur Kasse gebeten werden. An die 750 Autos fahren an Werktagen über die Anliegerstraße.

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Schäden sind nach Meinung der Anwohner auch 2017 durch den Bau des Kreisverkehrs an der Preußenstraße entstanden. Damals lief die Umleitung durch die Querstraße und auch der Schwerlastverkehr habe sie als Abkürzung genutzt. Schon damals hatten Lohmüller eine Instandsetzung aus dem Deckenprogramm gefordert. Doch die ist nicht erfolgt. Das passierte auch 2020 nicht, als Kita und Flüchtlingsunterkunft gebaut wurden und wieder Lkw unterwegs waren.

Viele offene Fragen zur geplanten Sanierung

Als Begründung für die komplette Fahrbahnsanierung hat die Stadt erklärt, der Untergrund von der Lanstroper Straße bis zur Wirthstraße sei nicht frostsicher. Überhaupt fragen sich die Anwohner, warum das Stück Wirthstraße saniert werden soll, das gar nicht so ramponiert ist. Dafür wolle die Stadt den Bereich, an dem Kita und Schule liegen, aussparen. All dies kann jetzt mit den Fachleuten diskutiert werden.

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Anlieger der Querstraße sollen zahlen: „Unser Teilstück ist einwandfrei“

Karl Lohmüller will noch etwas anderes ins Gespräch bringen: Wenn die Anlieger schon zahlen müssten, dann sollte die Querstraße eine verkehrsberuhigte Zone für Fußgänger und Radfahrer werden. Damit falle der unnötige Verkehr von Leuten weg, die dort gar nicht wohnen. Denn morgens und mittags gebe es viel Autoverkehr zur Schule, außerdem würden Autofahrer, die von der Lanstroper Straße auf die Preußenstraße wollten, die Quer- und Schlegelstraße nutzen, weil sie sich durch den Kreisverkehr schneller einfädeln könnten. Auch dieses Problem wolle man bei der Bürgerinformation mal vorbringen.

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