Stimmungsvolle Show erinnerte an Peter Alexander Lüner Publikum sang und schunkelte mit

Große Show erinnerte an Peter Alexander: Lüner sangen und schunkelten
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Er war Schauspieler, Sänger, Tänzer, Parodist, Moderator und Zentralfigur beliebter Fernsehshows. Die Rede ist von Peter Alexander, dem großen Entertainer des vergangenen Jahrhunderts. Ihm gelang eine einzigartige Karriere vom Anfang der 50-er bis Mitte der 90-er Jahre.

An ihn erinnerte die Show „Servus Peter“ am Sonntagnachmittag (19.2.) im mit knapp 500 Zuschauern gut besuchten Heinz-Hilpert-Theater. In seine Rolle schlüpfte der in Oberösterreich geborene und im Ruhrgebiet aufgewachsene Peter Grimberg. Was sicherlich nicht einfach war, ihm jedoch mühelos gelang. Kommt er doch mit seinem Aussehen, seiner Frisur, seinem Outfit mit Show-Sakko oder Smoking und Lackschuhen, vor allem aber mit seiner Stimme, seinem Vorbild sehr nahe. Mit seinem angeborenen österreichischen Charme hat er schon bei früheren Auftritten verstanden, die Zuhörenden aus Lünen und Umgebung anzusprechen und auch diesmal hatte er das Publikum fest in der Hand.

Schlagersehnsüchte präsentiert

Zum Auftakt hatte Grimberg, der zusammen mit vier Musikern und zwei Backgroundsängern handgemachte Musik versprach, das Heurigenlied „Heut kommen d’Engerln auf Urlaub nach Wean“ ausgewählt. Dabei stellte er sich vor, dass Peter Alexander als Engel vielleicht nicht nach Wien, aber nach Lünen hinabstieg.

Danach ging es mit Volldampf in die heile Welt der 50-er und 60-er Jahre mit einem Blick auf die damaligen Schlagersehnsüchte: „Ich weiß was dir fehlt“, „Komm ein bisschen mit nach Italien“, „Mille Baci“ und „Im weißen Rössel am Wolfgangsee“ aus der gleichnamigen Filmoperette. Duettpartnerin war Chorsängerin Katrin, die den Part von Catharina Valente, Conny Froboes oder Vivi Bach übernahm.

Zwischendurch gab es auch Titel von Künstlern, mit denen Alexander eng verbunden war und deren Lieder er auch schon mal gecovert hat: „Kalkutta liegt am Ganges“ von Vico Torriani, mit einem geografischen Irrtum im Text, weil Kalkutta eigentlich am Fluss Hugli liegt und „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“, wo der Killer von Manhattan Zyankali Suppe kocht.

Sketche und Humor

Peter Grimberg (l.) mit den Backgroundsolisten Kathrin und Michael.
Peter Grimberg (li) mit den Backgroundsolisten Katrin und Michael. © Foto Textoris

Peter Alexander hatte neben sehnsuchtsvollen Liedern auch schwungvolle im Repertoire, und auch die nahmen in Grimbergs Show einen breiten Raum ein. Da waren „Ich zähle täglich meine Sorgen“ aus der amerikanischen Country-Szene, „Buena Sierra“ aus der Rock’n’Roll-Ära, vor allem aber die späten Erfolge der 70-er und 80-er Jahre wie „Komm und bedien‘ dich“ und „Steck dir deine Sorgen an den Hut“.

Aufgelockert wurde das Programm mit Sketchen und humoristischen Einlagen zusammen mit Grimbergs Schauspielkollegen Horst Freckmann. Er ließ Heinz Erhardt sehr authentisch wieder aufleben, mit vielen Zitaten, der berühmten Made und dem Lied vom Korn als Stimmungsaufheller. Oder er agierte als Statist in skurrilen Kostümen.

Nach dem von Grimberg angestimmten Lied „Feierabend“ war dann noch lange nicht Schluss. Da gab’s noch Erinnerungen an Dean Martin mit „That’s Amore“, eine Ode an die frühere Bergbaustadt Lünen mit „Schwarzes Gold“ und als Zugabe eine Wiederholung des Ohrwurms „Die kleine Kneipe“, den der Holländer Vadder Abraham geschrieben hat.

Textsicheres Publikum

Zum Schluss hielt es die Zuschauenden nicht mehr auf den Sitzen.
Zum Schluss hielt es die Zuschauenden nicht mehr auf den Sitzen. © Foto Textoris

Erstaunlich war die Textsicherheit des Publikums. Es wurde ununterbrochen mitgesungen, obwohl viele der Titel aus der „Schlagersteinzeit“ stammten, ein Zeichen dafür, dass die Lieder längst Evergreens geworden sind. Und auch die Schunkelleistung bei den vielen Walzerrhythmen übertraf manche etwas trockene Karnevalssitzung.

Grimberg und sein Team erwiesen sich wieder einmal als Muntermacher und Stimmungskanonen. Das zeigte sich nicht nur beim Schlussmedley, bei dem keiner der Zuhörenden mehr sitzen blieb. Spätesten 2025 will Grimberg mit einer neuen Show wiederkommen.

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