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Steag-Fläche: Politik diskutierte über die Zukunft von Lippholthausen
Gewerbegebiet
Wie geht es mit der ehemaligen Steag-Fläche weiter? Während sich die Fraktionen zur Zukunftswerkstatt trafen, machte die SPD ein Kaufangebot für die Nordfläche des Kraftwerksgeländes öffentlich.
Rund 30 Personen hatten sich am Donnerstag (13.8) auf Einladung der Stadtverwaltung im Lüntec eingefunden, um über das Lippholthausen der Zukunft zu diskutieren. Neben Vertretern der Ratsfraktionen von SPD, CDU, GFL, Bündnis 90/Die Grünen und FDP waren unter anderem Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns, der Technische Beigeordnete Arnold Reeker sowie Wirtschaftsförderer Eric Swehla anwesend.
Da es sich bei der Veranstaltung um ein „Arbeitsformat“ gehandelt hat, war sie nicht öffentlich. „Die Teilnehmenden der Zukunftswerkstatt haben sich über Zukunftsperspektiven für den Wirtschaftsstandort Lippholthausen ausgetauscht und Ideen diskutiert“, teilte Stadtsprecher Benedikt Spangardt auf Anfrage mit.
Das sei in Arbeitsgruppen zu den Themenfeldern „Räumliche Entwicklung und Städtebau“, „Freiraum und Umwelt“ sowie „Verkehr“ geschehen.
Ein fertiges Konzept hat die Stadt nicht vorgelegt, denn: „Das Konzept ist jetzt auf Basis der Bestandsanalyse und der Zukunftswerkstatt von den Planungsbüros in Zusammenarbeit mit der Verwaltung zu entwickeln“, so Spangardt. „Die Ergebnisse werden aufbereitet und in die entsprechenden Ausschüsse eingebracht.“
Details zu den einzelnen Ergebnissen nannte der Sprecher nicht. Öffentlich ist damit weiterhin nur das Ergebnis der Bestandsanalyse durch drei Planungsbüros, die Ende Juni im Ausschuss für Stadtentwicklung vorgestellt worden war. Darin hatten die befragten Unternehmen Lippholthausen grundsätzlich hohes Potenzial bescheinigt, allerdings fehlende digitale Infrastruktur sowie eine zu geringe Anbindung an das Radwegenetz und den ÖPNV bemängelt.
Hagedorn schweigt zu Verkaufsplänen
Ebenfalls unklar ist die Zukunft der Nordfläche des ehemaligen Steag-Geländes. Im Juni hatte die Hagedorn-Gruppe als Eigentümerin bekannt gegegen, dass die 26,6 Hektar große Südfläche nach dem Kraftwerksabriss von der DF Industrial Partners AG (DFI) übernommen und vermarktet wird. Das wären rund 70 Prozent des ehemaligen Steag-Geländes. Für die Nordfläche - quasi auf der anderen Seite der Moltkestraße - gibt es noch keinen Käufer.
Das könnte sich allerdings schnell ändern, wenn man der SPD in Lünen Glauben schenken darf: „Mittlerweile gibt es ein zeitlich befristetes Angebot für die Nordfläche“, teilen die Genossen in einem Schreiben vom 11. August mit. „Verhandelt werden kann aber erst, wenn die Rückmeldung vom Kreis/Stadt rechtzeitig eingeht.“ Auf Nachfrage unserer Redaktion erklärte Hagedorn-Sprecherin Anke Seifert dazu: „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir uns zu diesem noch laufenden Prozess nicht äußern möchten.“
Journalist, Vater, Ehemann. Möglicherweise sogar in dieser Reihenfolge. Eigentlich Chefreporter für Lünen, Selm, Olfen und Nordkirchen. Trotzdem behält er auch gerne das Geschehen hinter den jeweiligen Ortsausgangsschildern im Blick - falls der Wahnsinn doch mal um sich greifen sollte.
