Gewitter: Blitzeinschlag, vollgelaufene Keller und überflutete Straßen in Lünen
Unwetter
Ein schweres Unwetter gab es am Sonntagnachmittag (4. Juli) in Lünen. Ein Baum ist von einem Blitz gespalten worden, Straßen wurden überflutet, Keller liefen voll.

Auf der Jägerstraße in Lünen war die Situation besonders schlimm. Laut Angaben eines RN-Lesers kamen Gullideckel hoch und gefährdeten den Straßenverkehr. © Maximilian Mertens
Ein starkes Unwetter ist am Sonntag (4. Juli) durch Lünen gezogen: mit heftigem Regen, viel Blitz und Donner. Der Deutsche Wetterdienst hatte bis 17.30 Uhr vor extremen Unwetter gewarnt. Die Rettungsleitstelle im Kreis Unna hatte entsprechend viel zu tun. Lünen war dabei einer der Orte, in denen es besonders viele Einsätze gab: 49 an der Zahl. So erklärte es der Kreis Unna in einer Pressemitteilung am Nachmittag. Vor allem Überschwemmungen hielten die Menschen in Atem. In Lünen war davon beispielsweise die Brücke Stadttorstraße am Theaterplatz betroffen, unter der sich Wasser sammelte. Das bestätigte die Lüner Feuerwehr auf Anfrage der Redaktion.
Besonders betroffen war der Lüner Süden: Hier gab es zahlreiche überflutete Straßen - auf der Jägerstraße beispielweise kamen Gullideckel hoch, Wassermassen fluteten die Wege.
Entsprechend liefen auch viele Keller in Lünen voll mit Wasser. Die Straße „Auf dem Eigengrund“ war hier besonders betroffen, wie ein Feuerwehr-Sprecher sagte. Allein neun Einsatzorte habe es auf dieser Straße gegeben - von den Hausnummern 1 bis 23 waren alle Keller vollgelaufen.
Auch einen Blitzeinschlag hat es in Lünen gegeben: Er hat auf der Görrestraße einen Baum gespalten, der dann wiederum auf ein Haus gefallen ist. Ein Feuer oder Verletzte gab es dadurch zum Glück nicht, wie der Feuerwehrsprecher sagte.
Schon gegen 17.20 Uhr aber hatte die Feuerwehr alle am Nachmittag gemeldeten Dinge abgearbeitet. Manches musst auch an die SAL (Stadtbetrieb Abwasserbeseitigung) übergeben werden, die mit einem Pumpwagen unterwegs war.
Schwerpunkt im Kreis Unna war Fröndenberg
Noch schlimmer als in Lünen sah es in Fröndenberg aus: 180 Einsätze gab es da am Sonntagnachmittag. Der Kreis Unna warnte die Menschen deshalb und wies noch mal auf die Verhaltensregeln hin: Bei Überschwemmungsgefahr sollte man nicht in Keller oder Tiefgaragen gehen. Bei Autofahrten sollte man extrem vorsichtig sein. Abflüsse und Schächte sollten freigehalten werden, damit das Wasser abfließen kann. Und: „Gehen Sie nicht an Gewässer, die Hochwasser führen. Auch das Durchschreiten von überschwemmten Unterführungen ist lebensgefährlich! Durch den Druck im Kanal können Schachtabdeckungen hochgedrückt werden. Dabei entsteht ein Sog, durch den eine Person angesaugt werden kann.“

Richtige Wasserfluten waren auf den Straßen in Lünen unterwegs. © Maximilian Mertens
Wie gefährlich auch Blitzeinschläge werden können, hatte sich am Sonntag in Lünens Nachbarstadt Selm gezeigt: In Cappenberg war ein Blitz in einen Dachstuhl eingeschlagen und hatte einen Brand ausgelöst.