
Stadtwerke-Chef Dr. Achim Grunenberg erklärte unlängst, dass die Strom- und Gaspreise weiter steigen werden. © Magalski/Stadtwerke Lünen
Stadtwerke Lünen beraten über weitere Preisanhebung bei Strom und Gas
Energiemarkt
Die Energiepreise steigen und steigen. Ein Ende der Fahnenstange ist nicht Sicht. Darauf müssen sich auch private und gewerbliche Kunden der Stadtwerke Lünen GmbH einstellen.
Während Energieversorger wie die „DEW21 Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH“ oder aber die Kölner „RheinEnergie AG“ ihre Kunden auf die nächste Gaspreiserhöhung zum 1. Oktober dieses Jahres bereits eingeschworen haben, ist dazu bei den Stadtwerken Lünen noch keine Entscheidung getroffen worden - aber:
„Über die Notwendigkeit einer Preiserhöhung für den 1. Oktober unabhängig einer wahrscheinlichen Umlage (§ 26 Energiesicherungsgesetz) für Strom und Erdgas entscheidet der Aufsichtsrat in einer außerordentlichen Sitzung am 8. August 2022.“ Das teilte die Stadtwerke Lünen GmbH unserer Redaktion am Mittwoch (3. August) auf Anfrage schriftlich mit.
Kunden werden informiert
Wie es weiter hieß, würden Stadtwerke-Kunden über Details einer möglichen Preisanpassung fristgerecht schriftlich informiert.
Weitere Angaben zu potenziellen Preisanhebungen bei Gas und Strom für die rund 76.000 Stadtwerke-Kunden machte das Unternehmen nicht.
Unterdessen hat die RheinEnergie AG, dabei handelt es sich auch um ein regionales Energieversorgungsunternehmen für Strom-, Gas-, Wasser- und Wärmeversorgung mit Sitz in Köln, vor wenigen Tagen eine deutliche Preiserhöhung angekündigt. Vom 1. Oktober an findet dort eine Verdoppelung des Gaspreises - exakt das 2,3-fache - statt.
- Die verbrauchte Kilowattstunde Erdgas kostet dann nach Unternehmensangaben 18,30 Cent (statt 7,87 Cent) pro Kilowattstunde (kWh).
- Das bedeutet laut Beispielrechnungen für einen Durchschnitts-Haushalt (Jahresverbrauch 10 000 kWh): Die Kosten steigen von rund 960 auf 2002 Euro – ein Plus von mehr als 1000 Euro. Die Steigerung: über 100 Prozent.
Beschaffungskosten explodieren
Wie es bei RheinEnergie weiter hieß, sei eine fast 450-prozentige Steigerung der Beschaffungskosten für Erdgas im Vergleich der Beschaffungsperiode 2021/22 zu 2022/23 Grund für die Preisanhebung:
„Trotz eines Systems der langfristigen kontinuierlichen Beschaffung führt dies zu erheblich steigenden Preisen.“
Vor diesem Hintergrund und der vorliegenden Antwort der Stadtwerke Lünen auf die Anfrage unserer Redaktion stellt sich nicht die Frage, ob, sondern wie hoch die Preiserhöhung des hiesigen Energieversorgers ausfällt.
Auf die Frage unserer Redaktion, ob Stadtwerke-Kunden ihre Gas- und Stromrechnungen nicht mehr bezahlen können, antwortete der Lüner Energielieferant derweil:
„Für dieses Jahr haben wir noch keine Jahresrechnungen erstellt und versendet, daher können wir zu den Auswirkungen der Preisentwicklung keine direkten Rückschlüsse ziehen.“
Stadtwerke Lünen: Abschläge erhöhen
Die Stadtwerke Lünen beobachteten hingegen, dass „einige Kunden von sich aus proaktiv die Abschläge erhöhen und damit schon unserer Mitte des Jahres ausgesprochenen Empfehlung folgen“.
So wie viele Verbraucherverbände, hieß es bei den Stadtwerken weiter, „raten auch wir nachdrücklich und deutlich dazu (die Abschläge zu erhöhen, Anm. d. Red.), um mögliche sehr hohe Forderungen am Jahresende zu vermeiden beziehungsweise abzufedern“.
Vierte Preiserhöhung?
„Sollte es zu einer weiteren Preisanpassung kommen, würden wir unsere Empfehlung auf Erhöhung der Abschläge noch einmal verstärkt zum Ausdruck bringen."
Zur Erinnerung: Für den Fall, dass die Stadtwerke Lünen zum 1. Oktober die Gas- und Strompreise anheben sollten, wäre dies - im laufenden Geschäfts- und Wirtschaftsjahr - schon die vierte Preisanhebung - nach denen zum 1. Januar, 1. April und 1. Juni.
Jahrgang 1968, in Dortmund geboren, Diplom-Ökonom. Seit 1997 für Lensing Media unterwegs. Er mag es, den Dingen auf den Grund zu gehen.
