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Stadtteilwerkstatt mit wenig Gästen aber vielen Ideen: Preußenhafen im Fokus der Planer
Masterplan Wohnen
Fast 30.000 Einwohner zählen Beckinghausen, Gahmen, Horstmar, Lünen-Süd, Niederaden und Osterfeld. Wie stellen sich die Menschen hier die Wohnsituation vor, welche Bedürfnisse haben sie?
Wie wollen die Menschen in diesen Stadtteilen leben, was wünschen sie sich? Darum ging es am Samstag (14.9.) bei der Stadtteilwerkstatt zum Masterplan Wohnen in der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule. Die Resonanz der Zielgruppe blieb hinter den Erwartungen der Stadt Lünen zurück, es kamen nur wenige Bürger. Aber die, die sich auf den Weg gemacht hatten, hörten viel Interessantes.
Wunsch nach bezahlbarem Wohnraum, guter Nahversorgung und mehr Klimaschutz
Viele der geäußerten Wünsche kommen nicht überraschend: Die Menschen wünschen sich bezahlbares Wohnen, Barrierefreiheit, mehr Klimaschutz, Mobilität und gute Nahversorgung. Vieles, von dem was gesagt wurde, nahmen die Akteure der Abteilungen Stadtplanung, Wohnen und Soziales sowie der Wohnungsunternehmen Bauverein, Vivawest und WBG als Anregungen auf.
Erste Gespräche mit Grundstückseigentümern in den nächsten Tagen
Anhand vieler Karten wurden mögliche Baugebiete in den Stadtteilen aufgezeigt. Beispiel Lünen-Süd: An der Sedanstraße und am Preußenhafen gibt es große Potenzialflächen für Ein-/Zwei- und Mehrfamilienhäuser mit interessanten Wegeverbindungen zum Kanal. In dieser Woche gebe es Gespräche mit Grundstückseigentümern, unter anderem über Erschließungsmaßnahmen, Klimaschutz und Energieversorgung, so die Stadt Lünen. Modernes Wohnen und Arbeiten könnte am Preußenhafen realisiert werden, so Stadtplaner Thomas Berger. „Was heißt gemischtere Nutzung?“, fragte eine Bürgerin und warnte davor, das Areal nur „Gutbetuchten“ anzubieten.
Eine bauliche „Innenverdichtung“ sei in der Wattenscheider Siedlung denkbar und die „Kuh-Wiese“ an der Alsenstraße sei als Entwicklungsfläche etwa für „Park und Ride-Nutzung interessant. Lünen-Süder hätten viel Lokalpatriotismus und seien an bezahlbarem Wohnen im Quartier interessiert, betonte eine Bürgerin.
Im ersten Quartal 2020 hofft der Bauverein Baurecht an der Preußenstraße (ehemaliges Coers-Gelände) mit 79 Wohnungen zu haben. Zu hören war, dass am Kleinbecker Park ein Drittel der Bäume erhalten werden soll. Für Niederaden, das viele mögliche Entwicklungsflächen aufweist, sollte eine städtebauliche Rahmenplanung aufgelegt werden, schlug Thomas Berger vor. Als planungsrechtlich schwierig habe sich der ehemalige Sportplatz Beckinghausen erwiesen. Im Osterfeld gebe es keine Flächen im Masterplan, sondern eher bestandsersetzende Maßnahmen.
Am Samstag, 21. September, folgt von 11-15 Uhr im Gymnasium Altlünen die dritte und letzte Stadtteilwerkstatt, die sich mit dem Lüner Norden beschäftigen wird. Es gibt kostenlosen Imbiss mit Getränken.