
„Photovoltaik zu nutzen, ist zum Beispiel eine kluge Strategie", rät Dr. Achim Grunenberg. © Schmälzger (A)
Stadt Lünen will Photovoltaik deutlich steigern - Infos für Bürger
Solarenergie
Die Energiepreise steigen seit geraumer Zeit stetig an. Dafür sorgt nicht zuletzt der Ukraine-Krieg. Da ist gut beraten, wer eine eigene Energiequelle sein Eigen nennt.
Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr drehen die Stadtwerke Lünen an der Preisschraube. Anfang Juni werden Strom und Gas teurer. Das dürfte Grund genug für den einen oder anderen Verbraucher sein, über die Nutzung von Sonnenenergie zur Strom- und Wärmeerzeugung nachzudenken.
Wie es jüngst bei den Stadtwerken hieß, schraube der Energiemarkt die Handelspreise für Strom und Erdgas weiter auf historische Rekordwerte nach oben. Die Situation werde derzeit sehr stark durch den Ukraine-Konflikt verschärft. Und ein Ende der Fahnenstange, da sind sich die Energieexperten einig, ist nicht abzusehen.
Grüne Energie vom Dach
Wohl dem, der in diesen Zeiten auf grüne Energie vom eigenen Dach zurückgreifen kann. Schließlich bietet diese eine größere Unabhängigkeit hinsichtlich schwankender Energiepreise.
Die Stadt Lünen unterstützt die Installation dieser Anlagen im Innovation-City-Quartier Lünen-Süd mit der Förderrichtlinie „Gemeinsam für das Klima“.
- So zahlt die Stadt nach eigenen Angaben grundsätzlich Direktzuschüsse für Photovoltaik (PV) - ab 2,5 Kilowatt-Peak (kWp) - in Höhe von 1000 Euro und Solarthermie (ab 3 Quadratmeter) in Höhe von 500 Euro.
- Ein Batteriespeicher für die PV-Anlage wird zudem mit 400 Euro und Stecker-Photovoltaikanlagen mit 80 Euro gefördert.
Info-Veranstaltungen
Nähere Informationen rund um die Themen Photovoltaik, Solarthermie, Stecker-Solargeräte, Steuern und Fördermittel bietet die Sanierungsberatung Lünen-Süd im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Solaroffensive Lünen-Süd“ von Mai bis Juli 2022 an. Hierzu sind alle interessierten Bürgerinnen und Bürger eingeladen.
Wie es bei der Stadt Lünen am Montag (9. Mai) weiter hieß, erhielten die Teilnehmenden an zwei kostenlosen Info-Veranstaltungen detaillierte Informationen zu technischen Grundvoraussetzungen, Einsparpotenzialen und Fördermitteln:
„Hierfür stehen neben den Fachleuten der Sanierungsberatung und den Stadtwerken Lünen auch ein Experte des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) zur Verfügung. Im Anschluss an die Vorträge besteht die Möglichkeit, Fragen an die Referierenden zu stellen.“
- Die erste Veranstaltung „Grüne Energie vom eigenen Zuhause“ findet am Dienstag, 24. Mai, ab 18 Uhr in der Aula der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule, Dammwiese 8, statt und geht auf die Grundlagen von Photovoltaik, Solarthermie und Stecker-Solargeräten ein. Behandelt werden etwa folgende Fragen: Ab wann rentiert sich eine PV-Anlage? Welche Technologien gibt es und welche Anlage ist für welche Immobilie geeignet? Wann ist ein Batteriespeicher sinnvoll und wie lässt sich eine PV-Anlage mit weiteren Abnehmern, z. B. einem E-Auto, verknüpfen? Was muss ich beim Einsatz von Stecker-Solargeräten beachten? Welche Fördermöglichkeiten gibt es? Antworten, Tipps und Hinweise gibt Werner van den Berg, Energieberater der Stadtwerke Lünen. Lukas Berting, Sanierungsberater im Innovation-City-Quartier Lünen-Süd, erläutert die speziellen Förderungen der Stadt Lünen für PV und Solarthermie.
- Die zweite Veranstaltung findet am Mittwoch, 15. Juni, ab 18 Uhr online über das Konferenzsystem „Zoom“ statt und dreht sich rund um das Thema Steuern. Photovoltaik- und Steuer-Experte Thomas Seltmann vom Bundesverband Solarwirtschaft e. V. geht im Rahmen dieser Veranstaltung unter anderem auch auf folgende Fragen ein: Muss ich ein Gewerbe anmelden? Brauche ich einen Steuerberater? Bekomme ich die Mehrwertsteuer zurück? Was ist mit dem Eigenverbrauch? Wie wirkt sich ein Batteriespeicher steuerlich aus? Wie geht „Photovoltaik ohne Finanzamt“?
- Ein Photovoltaik-Spaziergang im Juli rundet die Solaroffensive ab. Geplant ist ein kurzer Vortrag, nach dem es gemeinsam bei einem Spaziergang durchs Quartier zu einer ausgewählten Immobilie geht. Dort besteht ausreichend Zeit, um vor Ort die Anlagentechnik zu besichtigen und mit den Eigentümern ins Gespräch zu kommen. Details zum Termin werden rechtzeitig bekanntgegeben.
- Zur Teilnahme an den Veranstaltungen ist eine Anmeldung bei der Sanierungsberatung telefonisch unter (0151) 22 40 72 00 oder via E-Mail an info@ic-luenen-sued.de erforderlich.
Städtewettbewerb
Doch nicht nur in Lünen-Süd sollen erneuerbare Energien ein Thema sein. Deshalb nimmt die Stadt nach eigenen Angaben an dem Wettbewerb „Faktor 2 – Städte-Challenge“ teil.
Ziel des Wettbewerbs sei es, hieß es bei der Stadt, die Nutzung erneuerbarer Energien durch den Ausbau von Solarenergie in den Städten voranzutreiben und damit einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz im Rahmen des Pariser Klimaschutzabkommens von 2015 und zur Erreichung der Lüner Klimaschutzziele zu leisten.
Der Wettbewerb „Faktor 2“ ist eine Initiative von „Fossil Free Karlsruhe“ mit Unterstützung der „Parents For Future Germany“ sowie „Fridays For Future Germany“, der am 21. Februar 2021 gestartet ist und endet, sobald die erste teilnehmende Großstadt ihre installierte Photovoltaik-Leistung pro Einwohnerin und Einwohner verdoppelt hat.
Jahrgang 1968, in Dortmund geboren, Diplom-Ökonom. Seit 1997 für Lensing Media unterwegs. Er mag es, den Dingen auf den Grund zu gehen.
