Spenden zu Weihnachten: So erkennen Sie seriöse Organisationen
Verbraucherzentrale
Weihnachtszeit ist Spendenzeit. Bei den vielen gemeinnützigen Vereinen verliert man aber schnell den Überblick. Mit vier Tipps der Verbraucherzentrale Lünen erkennt man seriöse Organisationen.

Besonders in der Weihnachtszeit sind viele Menschen zum Spenden bereit. Das wissen auch gemeinnützige Organisationen. Aber Vorsicht: Nicht jeder Spendenaufruf ist auch seriös. © picture alliance/dpa/dpa-tmn
Die Verbraucherzentrale Lünen mahnt zur Vorsicht. Gerade zur Weihnachtszeit, wo Nächstenliebe viele Menschen zum Spenden bewegt, treiben Kriminelle ihr Unwesen.
„Nicht jede Organisation, die für Spenden wirbt und verspricht, Gutes zu bewirken, ist auch seriös. Wer mit einer Spende helfen möchte, sollte sich daher vorab gut über die jeweilige Organisation informieren“, teilt die Verbrauchzentrale Lünen, die auch für Selm zuständig ist, mit.
Die Verbraucherschützer geben vier Tipps, mit denen Menschen vermeiden können, dass Ihre Spenden in die falschen Hände geraten:
1. Vorschnelle Entscheidungen vermeiden
Vor allem die direkte Ansprache auf der Straße oder an der Haustür kann zu einer raschen und unbedachten Spende verführen. Wer eine Organisation nicht kennt und unsicher ist, wie seriös sie ist, sollte sich neben Informationsmaterial auch einen Überweisungsträger von der sammelnden Organisation geben lassen.
So lässt sich die Entscheidung in Ruhe überdenken. Das gilt auch für die zahlreichen, über soziale Medien verbreiteten Spendenaufrufe. Dort tummeln sich etliche Organisationen, Vereine, aber auch Shops oder einzelne Personen, die vorgeben, sich für die gute Sache zu engagieren
Die Bankverbindungen für eine Überweisung springen meist sofort ins Auge. Auch hier gilt: nicht voreilig spenden, sondern sich gut informieren, rät die VZ.
2. Seriosität der Organisation prüfen
Eine seriöse Organisation offenbart in ihrem Geschäftsbericht, wofür das Geld aus Spenden oder Mitgliedsbeiträgen ausgegeben wird. Dort sollte klar stehen, wie viel in Verwaltung und Werbung fließt. Der größte Anteil sollte für den guten Zweck verwendet werden. Ist ein Verein oder eine Organisation als gemeinnützig anerkannt, ist dies ein Indiz für Glaubwürdigkeit.
Eine eigene Homepage ist laut VZ hingegen kein Garant für die Vertrauenswürdigkeit einer Organisation. Professionell gestaltete Internetseiten können zwar vordergründig einen glaubwürdigen Eindruck erwecken, erst ein Blick ins Impressum verrät, wer hinter der Homepage steckt.
Dort sollten konkrete Kontaktpersonen und eine Adresse genannt werden. Wer Zweifel hegt, sollte um weitere Informationen bitten und nachschauen, was andere Quellen im Internet über die Organisation und ihre Aktivitäten äußern.
3. Unabhängiges Spenden-Siegel
Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) vergibt an förderungswürdige Organisationen auf Basis einer jährlichen Prüfung ein Spenden-Siegel. Derzeit dürfen sich damit rund 230 überwiegend soziale Organisationen schmücken. Allerdings gilt: Geprüft werden nur Hilfswerke, die mindestens seit zwei Jahren tätig sind und mehr als 25.000 Euro Gesamteinnahmen pro Jahr haben.
Außerdem müssen sie sich selbst beim DZI für eine Prüfung melden und die Kosten hierfür zahlen. Kleinere Organisationen können dies oft nicht leisten. Wenn ein Verein in der DZI-Liste fehlt, bedeutet dies also nicht zwangsläufig, dass er unseriös ist.
Trägt ein Spendenaufruf den DZI-Sternenkranz, ist hingegen garantiert, dass die Organisation eindeutig und sachlich wirbt, sparsam wirtschaftet und nachprüfbar ausweist, wie das gespendete Geld verwendet wird.
4. Spendenaufruf per Post
Wer einmal gespendet hat, erhält oft wieder Post. Außerdem nutzen Spendenorganisationen auch kommerzielle Adresshändler und beziehen Anschriften durch Preisausschreiben oder von Versandhändlern.
Auch hier sollte die Glaubwürdigkeit der Organisation geprüft werden. Vorsicht ist geboten, wenn die Werbepost – statt Daten und Fakten zu liefern – allein auf Gefühle zielt, wie die VZ erklärt.
Emotionsgeladene Texte und Mitleid erregende Fotos sind Kennzeichen unseriöser Werbung. Glaubwürdig hingegen sind klare, aussagekräftige Informationen, authentische Fotos und transparente Einblicke in die Spendenverwertung. Wer unerwünschte Werbebriefe erhält, kann sich dagegen per Widerrufsrecht wehren.