So soll Lünens neue "gute Stube" einmal aussehen
Stadt informiert über Umbau
Alles neu, alles anders: Nicht nur das ehemalige Hertie-Haus selbst wird aufwändig umgebaut, auch die angrenzende Fußgängerzone im Herzen der Lüner City. Über den Fortgang des Projekts "Stadtumbau West" informierten sich jetzt rund 80 Interessierte im Ratssaal und einer Begehung - nicht alle waren von den Entwürfen überzeugt.

An der Marktstraße sollen unter anderem Stolperkanten an Baumscheiben beseitigt werden, erläuterte Jens Cüppers (Stadtumbaubüro) bei einer Begehung vor Ort.
Mit der Gestaltung der Fußgängerzone rund um die ehemalige Hertie-Immobilie soll das Projekt Stadterneuerung – Stadtumbau West – Anfang 2016 in die nächste Runde gehen. Rund 80 Anwohner, Geschäftsleute und Politiker erfuhren am Mittwochabend im vollbesetzten Ratssaal und bei einer Begehung Details von der Verwaltung und vom Stadtumbaubüro. Hauptmodernisierungsbereich ist der Willy-Brandt-Platz, der aufgewertet werden soll. Nicht alle Entwurfsplanungen stießen auf Zustimmung.
„Ich freue mich, dass so viele sich für den Marktplatz als gute Stube der Stadt interessieren“, eröffnete Bürgermeister Hans Wilhelm Stodollick die öffentliche Beteiligungsrunde, ein Verfahren, das sich beim Vorhaben an der Persiluhr bewährt habe. „Wir wollen mit Ihnen vor Ort in den Dialog treten“, sagte Jens Cüppers (Stadtumbaubüro) und erklärte, dass in Planungsrunden mit der Verwaltung abgestimmt worden sei, wo etwa Probleme mit der Pflasterung bestehen würden.
Die Bausumme, so informierte Jürgen Arendes (Abteilung Stadtgrün) beträgt 1,33 Millionen Euro (Fördermittel: 1,04 Mio. Euro) und umfasst sechs Modernisierungsbereiche. Die Sanierung des Willy-Brandt-Platzes sieht vor, alte Hochbeete, Sitzgelegenheiten und Fahrradständer zu entfernen, Pflasterschäden zu regulieren und gegebenenfalls Klinkerpflastersteine auszutauschen.
Sitzgelegenheiten speziell für Ältere
Zudem ist geplant, neue Sitzgelegenheiten analog zu den Modellen in der Fußgängerzone (aber zum Teil mit Aufstehhilfe versehen) und Fahrradstellplätze zu schaffen sowie die Beleuchtung mit Bodenstrahlern und Mastleuchten zu modernisieren. Durch Pflanzung einer Baumreihe mit Gleditschien etwa acht Meter neben der ehemaligen Hertie-Immobilie und gegliederte Pflasterung soll der Platz optisch geteilt werden und Flanierambiente bieten. Unterflur-Strom- und Wasseranschlüsse für Markthändler und Veranstaltungen seien auf dem Platz vorgesehen.
„Inwieweit könnte der Wochenmarkt weiter fortgeführt werden?“, fragten Markthändler und befürchten eine Behinderung durch die Baumreihe. Ihr Anliegen sei eine funktionale Platzgestaltung, so die Händler. „Wir wollen den Wochenmarkt stärken“, sagte Jürgen Arendes und betonte, dass die Lösung auch den Händlern diene. Mit den Beteiligten soll ein marktfähiger Konsens gefunden werden, stellte Arendes klar.
Barrierefreier Gehweg
An der Marktstraße sollen Baumstandorte saniert, Stolperkanten entfernt, ein barrierefreier Gehweg hergestellt und neue Sitzgelegenheiten sowie Radstellplätze geschaffen werden. Die Erneuerung des Straßenbelages und der Bepflanzung ist an der Mauerstraße vorgesehen, die eine Aufwertung erfahren soll.