So hat sich der Bahnstreik in Lünen ausgewirkt
Tarifstreit der Lokführer
Im Tarifstreit zwischen der Gewerkschaft GDL und der Deutschen Bahn haben am Mittwoch, 15. Oktober, um 14 Uhr Lokführer die Arbeit niedergelegt - private Anbieter wurden nicht bestreikt. Die Auswirkungen waren auch in Lünen spürbar. Was in der Region los war, können Sie in unserem Liveticker nachlesen.
Die Situation am Lüner Hauptbahnhof ist unverändert: Während die Eurobahn - wie schon am gesamten Tag - planmäßig einrollt, bleibt es bei den Verbindungen der DB Regio ein Glücksspiel. Gut informiert werden die Bahngäste vor Ort nicht, die Bahn-App auf dem Smartphone funktioniert besser als die Übersichtsanzeigen im Hauptbahnhof. Chaos bleibt jedoch aus - es sind offenbar nur wenige mit dem Zug unterwegs.
Nach Plan fährt hier - außer der leicht verspäteten Eurobahn - nichts mehr!
Eine Stunde nach dem Beginn des Streiks im DB-Netz fuhren die Bahnen in Lünen noch, allerdings mit Verspätung. Die Eurobahn um 14:11 Uhr Richtung Dortmund rollte 5 Minuten zu spät ein und musste dann knappe 10 Minuten im Bahnhof auf die Weiterfahrt warten. Ausfälle waren zu diesem zeitpunkt noch nicht angekündigt. Derweil ist am Bahnhof nicht viel los. Wenig später jedoch erreicht der Streik auch den Lüner Bahnhof: GDL-Lokführer Hartmut Fink hat sein Fahrzeug auf Gleis 2 abgestellt - und steigt aus. Für ihn ginge es jetzt mit der Eurobahn nach Dortmund - als Passagier, sagt er. Die Bahn nach Enschede um 15:10 Uhr fällt aus. Die Situation ist ziemlich unübersichtlich: Wer auf die Überblicktafel schaut, ahnt zunächst nichts Böses. Ausfälle werden erst am Gleis angezeigt.
Die eurobahn ist von den Warnstreiks der Lokomotivführer GDL nicht betroffen.
— eurobahn (@eurobahn_info)
Züge der Eurobahn sollen vom Streik nicht betroffen sein. Das bestätigte das Unternehmen auf Anfrage unserer Redaktion. Der Grund: Der Tarifstreit bezieht sich ausschließlich auf Verträge zwischen der Gewerkschaft GDL, die zu dem Streik aufgerufen hat, und der Deutschen Bahn. Die Lokführer privater Anbieter wie der Eurobahn sind in einem anderen Tarifvertrag.
Eurobahn-Pressesprecher Karsten Winter plant mit dem Regelfahrplan: „Der Streik betrifft uns in erster Instanz nicht. Wir wollen in allen Netzen wie gewohnt verkehren. Für Eventualitäten sind wir aber vorbereitet“. Eine dieser Eventualitäten könnte sein, dass abgestellte Züge der Bahn bestimmte Gleisabschnitte blockieren und somit den Verkehr der Eurobahn behindern - bei Lünen ist die Strecke zum Beispiel nur eingleisig. Da das nur sehr kurzfristig abzusehen ist, setzt die Eurobahn auf eine verstärkte Informations-Politik. „Auf unserer Internetseite und über unseren Twitter-Account informieren wir aktuell. Wir können nicht prognostizieren ob etwas passiert, aber falls doch, werden wir sofort reagieren.“
Diese Reaktion wäre das übliche Prozedere bei Störungen der Infrastruktur. Bei längeren Verspätungen sollen Busse den Verkehr entlasten. Doch das sind alles nur Notfallmaßnahmen. „Wenn alles läuft, wie wir uns das vorstellen, sollte es auf der Strecke 'Der Lüner', ebenso wie auf den anderen Strecken, ähnlich wie beim letzten Streik problemlos ablaufen.“