Gärtnerin Sabine Dahlke zeigt die Klassiker unter den Frühblühern. Stiefmütterchen und Hornveilchen haben keine Probleme mit dem Frost, doch bei anderen Pflanzen drohen Schäden.

© Daniel Magalski

Schnee und Frost zum April: „Die Kälte ist für diese Pflanzen das Aus“

rnWinter-Einbruch

T-Shirt-Wetter und Sonnenschein sind vorerst vorbei - zum Wochenende kommt der Winter mit Frost und Schnee zu Besuch. Für Pflanzen wird das schnell zum Problem.

Lünen

, 01.04.2022, 06:00 Uhr

Ende März und kurz vor Ostern hat wohl niemand mehr Lust auf Schnee und Eis, doch das Wetter interessiert sich meist eher nicht für Wünsche. Das Wochenende wird kalt, auch mit der Chance oder - je nach Blickwinkel - Gefahr auf Schnee.

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„Die Wetter-Modelle haben im Bezug darauf im Moment noch bestimmte Unsicherheiten“, erläutert David Bötzel, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst in Essen. Ein Modell errechnet für den Kreis Unna zum Teil kaum Niederschlag und damit auch, wenn überhaupt, kaum Schneefall. Andere Modelle berechnen drei bis fünf Zentimeter. Der Kreis Unna befinde sich am äußeren Westrand der Fläche, in dem Schneefall tendenziell zu erwarten sei, erklärt Meteorologe Bötzel diese Unsicherheit.

Winterdienst bereit für das Wochenende

Die Temperaturen, das ist klar, werden auf alle Fälle merklich sinken: Höchstwerte von 2 bis 5 Grad erwartet Bötzel für Freitag, 1. April, dazu Wind aus Nordost mit starken, teils stürmischen Böen und eben leichten Schnee oder Schnee-Regen. Im Laufe der Nacht zu Samstag sinke die Schnee-Wahrscheinlichkeit, dann aber droht Frost und damit Glättegefahr auf den Straßen.

Winterdienste wie die Wirtschaftsbetriebe in Lünen stehen bereit für den Wintereinbruch. Thomas Möller, der bei den Wirtschaftsbetrieben unter anderem für den Winterdienst verantwortlich ist, erklärt: „Der Schneefall am Freitag soll nach unseren Informationen, wenn er kommt, erst um 6 bis 7 Uhr einsetzen, also zum Berufsverkehr.“

Vom Rasenmäher zum Streufahrzeug

Die Temperaturen des Asphalts seien so hoch, dass man davon ausgehen können, dass der Schnee nicht liegen bleibe, dennoch sei man natürlich bereit für Streueinsätze. Möller schaut im Moment mit mehr Sorge auf die Nacht zu Samstag. Wenn Straßen und Wege nach dem Niederschlag von Freitag von feucht sind, droht dann bei tiefen Temperaturen Glätte.

Die Winterdienste sind bereit für den Einsatz rund um das kommende Wochenende.

Die Winterdienste sind bereit für den Einsatz rund um das kommende Wochenende. © Daniel Magalski

Mehrzweck-Fahrzeuge der Wirtschaftsbetriebe, die schon für die warme Jahreszeit vorbereitet waren und in dieser Woche zum Beispiel als Rasenmäher im Einsatz waren, sind nun wieder umgerüstet für den Winterdienst.

Kälte-Rekorde in dieser Nacht

Die Nacht zu Sonntag, 3. April, wird die wohl kälteste Nacht des Wochenendes. Wetter-Profi David Bötzel von Deutschen Wetterdienst erwartet nach den aktuellen Modellen dann kaum Wolken am Himmel und das Thermometer fällt auf Werte zwischen 3 und 6 Grad - wohlbemerkt im Minus-Bereich. Sonntag werde es freundlicher, die neue Woche startet wieder mit mehr Wolken und Regen, dafür aber auch mit milderem Wetter.

Wer Frühblüher wie Stiefmütterchen und Primeln im Garten hat, der muss den Wintereinbruch in den nächsten Tagen nicht fürchten, berichtet Sabine Dahlke vom Pflanzenland Dahlke in Brambauer, doch für andere Pflanzen werde das winterliche Wetter zur Gefahr.

Wo Blüten erfrieren, da fehlt die Ernte

„Kunden wollten bei uns schon Gurken, Geranien oder Tomaten kaufen und diese Pflanzen reagieren sehr empfindlich auf Kälte.“ Der Rat der Pflanzen-Fachfrau: „Pflanzen, die Kälte schlecht vertragen, sollte man wenn man kann ins Haus holen oder abdecken, etwa mit einem Tuch oder einer Tischdecke.“ Schäden verursacht Frost etwa auch an den frischen Trieben von Hortensien.

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Bäume aber kann man meist weder ins Haus holen, noch abdecken, was ist mit diesen Pflanzen? „Obstbäume, die nun voll in der Blüte sind, können ebenfalls durch Frost Schaden nehmen“, erklärt Sabine Dahlke. Die Blüten erfrieren, fallen ab - und wo keine Blüten sind, da ist im Sommer oder Herbst auch keine Ernte. Im Profi-Anbau von Obst schützen die Bauern die Blüten mit einem feinen Wassernebel. Das Wasser friert zu Eis, bildet so eine Art Schutzhülle um die Blüte.