Premiere beim Kinofest Andrzej Irzykowski hat Statue für berühmten Schauspieler geschaffen

Andrzej Irzykowski hat besondere Statue für Schauspieler Mario Adorf geschaffen
Lesezeit

Zwei bronzene Damen verbinden den Künstler Andrzej Irzykowski mit dem Lüner Kinofest. Bisher war Lüdia, die kleinere Version der Blumenfrau von Irzykowskis Figurengruppe auf dem Lüner Marktplatz, die Solistin beim Festival. Sie ist die Statue, die die Gewinner des Filmpreises am Ende des Kinofestes erhalten.

Jetzt hat Lüdia eine Schwester bekommen. Mit Namen „Nike“. Sie ist der sichtbare Preis für das Lebenswerk, der zum ersten Mal beim 32. Kinofest (23. bis 27. November) in der Cineworld verliehen wird. Schauspiel-Legende Mario Adorf erhält den Preis bei der Eröffnungsgala am 23. November.

Der Schauspieler Mario Adorf bekommt den erstmals beim Lüner Kinofest verliehenen Preis „Nike" für sein Lebenswerk.
Der Schauspieler Mario Adorf bekommt den erstmals beim Lüner Kinofest verliehenen Preis „Nike" für sein Lebenswerk. © Kinofest

Darauf ist Irzykowski sehr gespannt. Der 71-Jährige freut sich, in der Cineworld dabei zu sein, wenn die Kinofestleitung den Preis an Adorf überreicht. Die Idee, einen Preis für ein Lebenswerk auszuloben, kam den neuen Kinofest-Veranstaltern, den Cineworld-Chefs Lutz Nennmann und Meinolf Thies, in einem Gespräch mit Irzykowski.

„Sie haben die Lüdia als Preis übernommen und hatten nun den Vorschlag, einen weiteren Preis zu stiften. Sie fragten mich, ob ich eine Idee für eine Statue dazu hätte.“ Es sollte eine Figur sein, die möglichst für alle Berufssparten der Filmbranche passt - egal ob nun ein Schauspieler, Regisseur oder Produzent ausgezeichnet würde.

Handschrift des Künstlers

Irzykowski entschied sich für die Siegesgöttin Nike. „Das Kunstwerk sollte meine Handschrift tragen, aber keine Kopie der Lüdia sein“, so der aus Danzig stammende Künstler, der seit 42 Jahren in Lünen lebt. Die Nike sollte für Siege keineswegs im kriegerischen Bereich stehen, sondern als eine Patronin für Menschen dienen, die etwas Besonderes geleistet haben. „Außerdem ist es für mich auch ein emanzipatorisches Symbol.“

In der Cineworld stehen derzeit überdimensionale Fotografien von Lüdia und Nike, um auf das 32. Kinofest hinzuweisen. Als Irzykowski die Plastik für den Guss der Nike fertig hatte, präsentierte er sie Nennmann und Thies. „Sie haben die Figur sofort akzeptiert.“ Und so wurde die Nike in Münster in Bronze gegossen. Ihren Platz hat die Figur auf einem Sockel aus heimischen Kalksandstein gefunden. „Es ist Anröchter Stein, mit dem ich schon oft gearbeitet habe.“

So sieht die Nike aus, die der neue Preis des Kinofests fürs Lebenswerk ist.
So sieht die Nike aus, die der neue Preis des Kinofests ist. © Günter Blaszczyk

Nike ist für Irzykowski keine mythologische Skulptur. „Ich habe nicht den Anspruch, eine neue Siegesgöttin zu schaffen. Ich liebe Tradition, aber ich möchte sie beispielsweise mit der heutigen Zeit und der Natur in Einklang bringen.“ So hielt es der Künstler auch, als er für den Rotaryclub Barbarossa den Cappenberger Kopf als Vorbild für eine neue Skulptur nahm.

Dass Mario Adorf den Preis für sein Lebenswerk erhält, ist für Irzykowski eine besondere Freude. „Ich habe ihn das erste Mal in seiner Rolle im Film ,Die Blechtrommel` gesehen, der Verfilmung des Romans von Günter Grass.“ Die Geschichte und der Film spielen in Irzykowskis Heimatstadt Danzig, viele Kulissen kannte er genau.

Szene war Vorbild für Lüdia

Eine Szene aus dem Film war auch Vorbild für die Marktfrauen seiner Skulpturengruppe auf dem Lüner Marktplatz. Oskars Großmutter trug einen langen, weiten Rock in der Szene und solche Röcke kleiden auch die Marktfrauen, ebenso die Lüdia.

Neben Lüdia und Nike ist der Künstler auch der „Vater“ der Bronzeplatten der Promimeile vor der Cineworld. Zwei weitere Platten werden zum Kinofest dazu kommen. Die Märkische Tiefbau lässt die Platten ins Pflaster ein. Die Idee zur Promimeile hatten der damalige Kinofestleiter Mike Wiedemann und Dr. Anke Höwing, die das Festival seit Beginn unterstützt. Familie Höwing finanziert die Platten mit Unterschriften bekannter Kinofest-Gäste.

Kinofest Lünen : Erstmals werden alle sechs Cineworld-Säle zum Festival-Kino

Kinofest: Mario Adorf bekommt Preis für sein Lebenswerk und holt ihn selbst in Lünen ab

Kinofest Lünen: Sonja Hofmann hat spannende Festival-Filme im Blick