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Pfarrerin Stückrath nimmt Abschied: „In Lünen sofort zuhause gefühlt“
Ev. Kirchengemeinde Horstmar-Preußen
Sie ist die Pfarrerin auf dem Fahrrad, die Frau mit der markanten Brille: Nach zehn Jahren in der Evangelischen Kirchengemeinde Horstmar-Preußen wird Dr. Katrin Stückrath verabschiedet.
Es ist ein Abschied mit Ansage. Aufgrund sinkender Mitgliederzahlen war die dritte Pfarrstelle in der Evangelischen Kirchengemeinde Horstmar-Preußen bis August 2020 befristet. Am Sonntag (16.8.) wird sich die Gemeinde aufgrund der Corona-Krise nur in kleinem Kreis mit geladenen Gästen von Pfarrerin Dr. Katrin Stückrath verabschieden können.
Für die 44-Jährige ist es ein Schritt, der „jetzt schwer fällt“. An die 30.000 Kilometer hat sie in der Zeit in Lünen mit dem Fahrrad zurückgelegt und viele Menschen kennengelernt. Rückblickend sagt sie: „Ich fühlte mich hier in Lünen sofort zuhause.“ Die herzliche Begrüßung im August 2010 sowie die von der Gemeinde organisierten Feste zur Einführung und Ordination nimmt sie als Erinnerung in ihre neue Zukunft mit.
Künftig Dienst in Nordhessen
Ab September arbeitet die 44-Jährige als Pfarrerin in jeder zweiten Woche im Vogelsbergkreis in Nordhessen. „Da habe ich schon gemerkt: Die Leute begegnen mir viel reservierter.“ Zusätzlich will Katrin Stückrath eine Weiterbildung zur Kulturmanagerin absolvieren, um Kunst-Ausstellungen in ihre Kirchenarbeit einbringen zu können. Vermissen wird sie viele Menschen und hofft, einige Kontakte halten zu können. Denn mit ihrer Frau wohnt sie weiterhin auf einem Beginenhof in Dortmund.

30.000 Kilometer in Lünen mit dem Fahrrad unterwegs: Pfarrerin Dr. Katrin Stückrath. © Stadt Lünen
Schwerpunkt ihrer Arbeit war Gahmen. In dem damals gerade eröffneten Bürgerzentrum hat sie sich um Gemeinde- und Jugendarbeit gekümmert sowie den Frühstücksbasar und den Second-Hand-Laden unterstützt. Lange Zeit bewohnte sie auch das dortige Pfarrhaus, bis sie im vergangenen Jahr ihre Stelle um 50 Prozent reduzierte, um in Dortmund wohnen zu können.
„Bunte Kirche“ für alle Generationen
Wichtig war der Pfarrerin die Kinderkirche in Horstmar, aus der schließlich die „Bunte Kirche“ mit freien Angeboten für alle Generationen wurde: Kinder können mit ihren Eltern und Großeltern zusammen Kirche erleben. „Ich liebe Gottesdienst“, so Stückrath. “ Sie feierte Tauffeste und Tauferinnerungsgottesdienste und gestaltete mit viel Energie die Konfirmandenarbeit in Lünen-Süd. Für die Ruhr Nachrichten hat sie als Gastautorin geschrieben und dabei auch Themen der Nachhaltigkeit und Bewahrung der Schöpfung formuliert.
In der Gemeinde gibt es künftig keine dritte Pfarrstelle mehr. Die beiden Pfarrerinnen Kira Engel und Andrea Ohm teilen sich den Pfarrbezirk von Dr. Katrin Stückrath auf. „Das Presbyterium hat schon intensiv darüber beraten, welche Arbeitsbereiche wegfallen und welche Schwerpunkte gebildet werden sollen. Corona-bedingt kann das aber zur Zeit noch nicht so umgesetzt werden“, so Stückrath. Die Corona-Krise ist auch ein Grund die Abschiedsfeier klein zu halten. Eine Überraschung soll es aber trotzdem geben.
Lünen ist eine Stadt mit unterschiedlichen Facetten. Nah dran zu sein an den lokalen Themen, ist eine spannende Aufgabe. Obwohl ich schon lange in Lünen arbeite, gibt es immer noch viel zu entdecken.
