Mit einer Radtour zum Bundesgesundheitsministerium nach Berlin macht der Bundesverband Parkinson Youngster auf seine Anliegen aufmerksam.

© Bundesverband Parkinson Youngster

Parkinson-Gruppe radelt 835 Kilometer nach Berlin: „Ride for Life“ in Lünen

rnFahrradfahren

Lünen war die erste Station: Beim „Ride for Life“ fahren die „Parkinson Youngster“ mit dem Fahrrad vom Ruhrgebiet bis nach Berlin. Auf 835 Kilometern geht es nicht nur um Aufmerksamkeit.

Lünen, Dorsten, Berlin

, 03.09.2021, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Mit einem Team von Patienten, Angehörigen und Unterstützern geht es mit dem Fahrrad über 835 Kilometer von Dorsten nach Berlin, mit einem kleinen Schlenker über Coburg. „Unser Ziel ist es, zusätzliche Sichtbarkeit für unsere Probleme zu erreichen“, sagt Christian Demuth vom Vorstand des Bundesverbands Parkinson Youngster. In Lünen wurde Rast am Cappenberger See gemacht.

20 Menschen und drei Hunde unterwegs

Mit Bullits-Lastenfahrrädern werden die Fahrer während der Tour mit Getränken und Snacks versorgt. Das Kernteam besteht aus 13 Radfahrern. Mit Begleitern, Mechanikern, einem Videoteam und anderen, sind rund 20 Teilnehmer mit dabei. Und drei Hunde, die für Ausgleich sorgen.

Auch in Lünen hat die Gruppe mit 13 Radfahreren, rund 7 weiteren Begleitern und drei Hunden Station gemacht.

Auch in Lünen hat die Gruppe mit 13 Radfahreren, rund 7 weiteren Begleitern und drei Hunden Station gemacht. © privat

In Coburg wird das Team von Prinz Andreas von Sachsen-Coburg und Gotha empfangen, der die Tour unterstützt. Auch Coburgs Oberbürgermeister Dominik Sauerland wird dem Treffen auch beiwohnen.

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Im Bundesministerium für Gesundheit, dem Ziel der Radtour nach Berlin, werden die Teilnehmer der Parlamentarischen Staatssekretärin Sabine Weiss ihre Ideen und Konzepte für alternative Behandlungsmöglichkeiten vortragen. Ziel ist es, die Stimme der Patienten und der Angehörigen nach Berlin zu bringen, wie es auf der Homepage heißt.

Diagnose kommt immer eher

Der Bundesverband Parkinson Youngster setzt sich für die Belange der jungen Erkrankten ein. „Früher bekam man die Diagnose so ab 60 aufwärts“, erklärt Demuth. „Heute ist es oft deutlich vor dem 40. Lebensjahr.“ Besonders wichtig ist der Austausch untereinander. „Positive Bestärkung hilft viel. Wir wollen auch Ärzte sensibilisieren, die Krankheit mehr aus Patientensicht zu betrachten.“

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Es geht den Parkinson Youngsters um mehr Aufmerksamkeit für Behandlungsmethoden. Die Radtour nach Berlin ist aber auch ein Ausgleich und landschaftlich schön.

Es geht den Parkinson Youngsters um mehr Aufmerksamkeit für Behandlungsmethoden. Die Radtour nach Berlin ist aber auch ein Ausgleich und landschaftlich schön. © Bundesverband Parkinson Youngster

Bewegung ist ein gutes Mittel, um Parkinson entgegenzuwirken. „Aktivität hilft unter anderem, den Tremor einzudämmen“, erläutert Demuth. So entstand auch die Idee, als die 1. Vorsitzende Nadine Mattes merkte, dass Fahrradfahren ihr hilft. „Stillstand ist Rückschritt bei Parkinson“, erklärt Demuth. „Wir wollen alle motivieren, die sich mit der Krankheit hängenlassen.“

Die Corona-Pandemie hat auch die Parkinson-Erkrankten getroffen. Die wichtigen persönlichen Treffen waren nicht möglich. Der Verband bietet aber Online-Sprechstunden an, die viel genutzt werden. Auch finanziell sei es schwierig geworden. Veranstaltungen, auf denen für Spenden geworben wird, mussten ausfallen.

Spenden sind wichtig

Unterstützt wird die Tour durch die Industrie, Kliniken sowie gewerbliche und private Spender. Die „Parkinson Youngster“ finanzieren sich fast ausschließlich darüber und mit Mitgliederbeiträgen. Der Vorstand und andere Mitglieder arbeiten ehrenamtlich. Weitere Infos und die Möglichkeit zu Spenden gibt es unter im Internet. (parkinson-youngster.de/ride-2021)