Omikron, aber negativ? Unnaer sorgt sich um Schnelltestergebnis

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Omikron, aber negativ? Unnaer sorgt sich um Schnelltestergebnis

rnCorona-Pandemie

Kevin G. aus Unna fühlt sich krank, er hat Sorge, sich mit der Omikron-Variante des Corona-Virus infiziert zu haben. Bei den Schnelltests gibt es Probleme, diese erzählt er uns im Vertrauen.

Unna

, 23.01.2022, 05:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

„Ich würde Ihnen gerne von meinem heutigen Erlebnis berichten, da es meiner Meinung nach Relevanz für unseren Kreis besitzt.“ Mit diesen Worten wendet sich Kevin G. (Name der Redaktion bekannt) am Freitagabend an unsere Zeitung. Er berichtet von einer Situation, die nicht nur ihn selbst nicht zufriedenstellt, sondern seiner Meinung nach auch andere in Gefahr bringen könnte, sich mit dem Coronavirus zu infizieren.

Am Dienstag, 18. Januar, arbeitet Kevin fünf Stunden neben einer Person, die sich mit Covid infiziert hatte. Die Person ist mittlerweile positiv getestet und in der Nacht zu Freitag bemerkt auch Kevin Symptome. „Ich habe ein erstes Kratzen im Hals verspürt“, schreibt er uns. Bis dahin seien jedoch alle Selbsttests negativ ausgefallen. Kevin testet noch öfter. „Heute (Freitag) habe ich mich auf Grund des Kratzens dazu entschlossen den Abstrich im Rachen und in der Nase zu machen. Daraufhin waren zwei Selbsttests positiv“, berichtet der junge Mann weiter. Er versucht zu handeln, sich Informationen und Hilfe zu holen. Doch das ist nicht so einfach.

Lange Warteschleife und viele Anrufe beim Hausarzt

„Nach über einer Stunde in der Warteschleife der Gesundheitshotline des Kreises Unna und 24 [sic!] Anrufversuchen bei meinem Hausarzt habe ich diesen letztendlich erreichen können“, berichtet der Unnaer frustriert. Die Arztpraxis habe ihm letztlich mitgeteilt, dass ein PCR-Test, von dessen Ergebnis man sich mehr Sicherheit versprechen kann, als von einem Schnelltest, aber nur durchgeführt wird, wenn ein positiver Test von einem Testzentrum vorliegt. Kevin versteht die Welt nicht mehr. Er muss als vermutlich Corona-Positiver durch die halbe Stadt fahren um einen Test zu machen.

Die positiven Selbsttests machen Kevin G. unsicher.

Die positiven Selbsttests machen Kevin G. unsicher. © privat

Das Problem ist, dass dieser Test vor Ort nur in der Nase durchgeführt wird und war dementsprechend negativ ausfällt. Das hätte Kevin auch ohne offiziellen Test sagen können. Es geht ja darum, dass die Ergebnisse aus dem Rachenraum zu einem positiven Ergebnis geführt hatten. Völliges Unverständnis. Da versucht jemand seine Mitmenschen zu schützen, aber weil durch die Testpraxis in den offiziellen Stellen das Ergebnis nicht stimmt, wird nicht PCR-getestet.

Zu Hause erneut kontrolliert

Zu Hause kontrolliert Kevin erneut, versucht das Ergebnis zu reproduzieren, er berichtet: „Mit dem gleichen Ergebnis. Nase bleibt negativ, Rachen und Nase ist positiv. Eine einfache Recherche im Internet zeigte, dass die Viruslast bei Omikron im Rachen deutlich erhöht ist und einzelne Ärzte empfehlen daher sogar einen Abstrich im Rachen.“

Im Ergebnis ist Kevin nun vermutlich Corona-positiv ohne Möglichkeit eines kostenlosen PCR-Tests. Er schreibt: „Wenn ich keine Lust habe die Kosten dafür selber zu tragen und durch den Test und meinen ohnehin aktuellen geboosterten Status, kann ich mich nun völlig frei überall hin bewegen, sogar in 2G+ Bereiche. Ich halte diese aktuellen Vorschriften und Verfahrensweisen für unfassbar fahrlässig und denke, dass in dieser Hinsicht dringender Aufklärungsbedarf besteht.“ Wir bieten Kevin an, die Kosten für einen PCR-Test zu übernehmen und berichten weiter.