C-B-B, Ciesliks Bordell Brambauer, eröffnet am 1. September in Brambauer. Manche fürchten um den Ruf des Ortsteils.

C-B-B, Ciesliks Bordell Brambauer, eröffnet am 1. September in Brambauer. Manche fürchten um den Ruf des Ortsteils. © Cieslik

Neues Bordell in Lünen: So sieht die Stadt die Folgen für den Ortsteil

rnStadtentwicklung

Geht es um käufliche Liebesdienste, ist Lünen kein blinder Fleck. Zu Katja`s Knusperhaus oder dem Museumshotel kommt das Bordell C-B-B hinzu. Fünf Einzelpersonen bieten zudem Begleitservice an.

Lünen

, 26.08.2022, 09:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Seit Frank Cieslik die Eröffnung seines Bordells C-B-B (Ciesliks Bordell Bambauer) für Anfang September angekündigt hat, ist Prostitution zum Gesprächsthema in Lünen geworden. Käufliche Liebe ist in Lünen mehrfach zu haben. An der Frydagstraße 2 gibt es das Museumshotel Premiere. Es ist in einem von außen unscheinbaren ehemaligen Sechs-Familienhaus untergebracht. Dort werden seit 2014 zehn Zimmer als Stundenhotel vermietet.

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Jeder Raum greift eine spezielle Epoche der Menschheitsgeschichte auf. Interessenten können sich in eine steinzeitliche Höhle zurückziehen, sich in einem griechischen Palast oder einem mittelalterlichen Kerker anketten lassen. Erotik darf in einer afrikanischen Stammeshütte oder dem orientalischen Harem-Zimmer knistern. Wer mag, kann in einem Wild-West-Planwagen Cowboy spielen.

Katja`s Knusperhaus ist ein Privathaus und steht an der Alstedder Straße 2. Ab 1. September kommt C-B-B mit vier Zimmern an der Straße Alte Herrenthey 62 dazu.

Gemeldet sind außerdem fünf Personen, die Einzeldienstleistungen anbieten. Sie üben ihr Gewerbe als Begleitservice aus. Ein konkretes „Einsatzgebiet“ kann die Stadt nicht benennen.

An der Frydagstraße gibt es bereits das Museumshotel mit Themen-Zimmern. Im Wild-West-Raum steht ein Planwagen.

An der Frydagstraße gibt es bereits das Museumshotel mit Themen-Zimmern. Im Wild-West-Raum steht ein Planwagen. © Goldstein (A)

Sorge um das Image von Brambauer

Gerade in Brambauer fürchten manche um das Image eines ohnehin schwierigen Stadtteils. Der größte Ortsteil Lünens mit seinen fast 20.000 Einwohnern ist vom Bergbau geprägt. Doch von der Zechenschließung hat er sich nicht erholt. Unterschiedliche städtebauliche und soziale Strukturen finden sich hier. Der Anteil der Sozialhilfeempfänger schwankt in den statistischen Bezirken Brambauers zwischen 7,7 und 27,9 Prozent, wie jüngst im Ausschuss für Stadtentwicklung deutlich wurde. Bei den Indikatoren Migrationshintergrund, Kinder unter 18 Jahren in Bedarfsgemeinschaften und Wohngeldquote zeigen sich ebenfalls große Unterschiede.

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Lünens Technischer Beigeordneter Arnold Reeker hatte in der Sitzung erklärt: „Wenn irgendwo der Strukturwandel noch nicht abgeschlossen ist, dann in Brambauer. “ Der Stadtteil sei in den vergangenen Jahren heruntergewirtschaftet worden und es werde ein langwieriger Prozess, ihn zu entwickeln.

Aufwertung durch viele Maßnahmen

Die Stadt hat sich auf den Weg gemacht, beispielsweise mit der Anmietung oder Vermittlung diverser leerstehender Ladenlokale mit Hilfe des Programms Erlebnisraum. Eine neue Kollegin kümmerte sich um die Gemeinwesenarbeit, eine Stelle für das Zentrenmanagement wurde zum 1.9. geschaffen. Laut Pressestelle der Stadt Lünen gehören auch praktische Maßnahmen wie die Reparatur oder Aufstellen von Mülleimern sowie das Aufspannen des Sonnensegels auf dem Wittekindplatz dazu.

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Da sich das C-B-B-Bordell nicht im Zentrum von Brambauer befindet, rechnet die Stadtverwaltung auch nicht damit, dass sich der Betrieb auf die Entwicklung des Stadtteils auswirkt.

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