Die Bauarbeiten an der Bebelstraße in Lünen-Süd sollten schon im August 2023 starten - für das neue Altenheim der Diakonischen Altenhilfe. Doch nun hat der Betreiber den Baubeginn verschoben, voraussichtlich auf den Sommer 2024. Dabei war Baubeginn nach spätestens zwei Jahren eine der Bedingungen des Kreises Unna, als er 2021 der Diakonischen Altenhilfe nach einer Ausschreibung den Zuschlag gab. Die Auflage des Kreises für die Zusage an die Diakonische Altenhilfe, ein modernes Altenheim speziell für Demenzkranke an der Bebelstraße bauen zu dürfen.
Die Diakonische Altenhilfe, die bereits an der Bebelstraße 200 in Lünen-Süd seit Jahren das evangelische Altenzentrum betreibt, erhielt vom Kreis die Bedarfsbestätigung. Geplant ist eine Einrichtung mit 64 Pflegeplätzen. Laut des Pflegebedarfsplanes 2020 des Kreises fehlen aber insgesamt 115 stationäre Pflegeplätze, also trotz des Neubaus immer noch 51. Nun dauert es noch ein Jahr länger als eigentlich in der Auflage festgeschrieben, bis die Bauarbeiten beginnen.
Veränderungen des Konzepts
Wie Jens-Martin Gorny, Referent für Unternehmenskommunikation der Diakonie Ruhr, zu der die Diakonische Altenhilfe gehört, erklärt, sei man „derzeit in Vorabstimmungen mit den örtlichen Baubehörden bezüglich der Realisierung des Projektes. Nach derzeitigem Stand planen wir 62 stationäre Pflegeplätze und mehrere Seniorenwohnungen.“ Bei der Stadt Lünen wurden die neuen Pläne bereits vorgestellt - im Gestaltungsbeirat am 25. April und im Stadtentwicklungsausschuss am 17. Mai. „Gegenüber dem ursprünglichen Konzept, das Grundlage für die Ausschreibung des Kreises war, gab es Veränderungen, die eine neue planungsrechtliche Beurteilung erfordern“, so der stellvertretende Stadt-Pressesprecher Alexander Dziedeck auf Anfrage.
Grundsätzlich sei „das Vorhaben planungsrechtlich genehmigungsfähig. Uns liegen aber noch keine geänderten Pläne oder gar Bauantragsunterlagen vor.“ Als Stadt Lünen habe man „keinen Einfluss auf die Zeitplanung und die wirtschaftlichen Überlegungen des Betreibers.“ Der Kreis Unna, der für die Genehmigung von Pflegeplätzen zuständig ist, hat mittlerweile die Bedarfsbestätigung für das Projekt um ein Jahr bis August 2024 verlängert.

Im Ausschuss für Stadtentwicklung wurden im Mai die Pläne für das neue Pflegeheim mit Servicewohnen und Kurzzeitpflegeplätzen vorgestellt. Die Pflegeplätze waren in der letzten Pflegebedarfsplanung des Kreises als Bedarf anerkannt, erfuhren die Ausschuss-Mitglieder. Der Seniorenbeirat hat das Thema Kurzzeitpflege und Servicewohnen begrüßt. Über die Zeitplanung der Diakonie lagen im Mai Politik und Verwaltung keine Informationen vor.
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