
In den Tagespflegen in Lünen gibt es die unterschiedlichsten Angebote. Leider kennen diese aber nicht alle Pflegebedürftigen und pflegenden Angehörigen, © Beate Rottgardt (Archiv)
Netzwerk-Arbeit in Lünen ist Vorbild auch für andere Lebensbereiche
Meinung
An einem Strang ziehen, obwohl man Mitbewerber ist - das ist nicht selbstverständlich. Aber die Altenarbeit in Lünen beweist, dass es möglich ist. Ein gutes Beispiel, findet unsere Autorin.
Es ist seit Jahren in Lünen üblich - die verschiedensten Bereiche der Altenarbeit schließen sich zu Arbeitsgruppen zusammen, in denen an einem Strang gezogen wird. Ohne Konkurrenzdenken.
Jetzt gehört ein weiterer Bereich dazu. Auch die acht Tagespflegen bilden nun eine Arbeitsgruppe. Auch, um mehr Menschen darauf aufmerksam zu machen, dass es dieses Entlastungsangebot für pflegende Angehörige gibt. Denn immer noch kennen nicht alle Familien die Möglichkeit der Tagespflege. Die zum einen den Pflegenden die Chance bietet, Zeit für sich zu nutzen. Und zum anderen den Pflegebedürftigen Abwechslung und neue Kontakte.
Vorbildcharakter
Erste gemeinsame Aktion der neuen Arbeitsgruppe ist ein Informationsstand in der Innenstadt. Dabei geht es nicht darum, Werbung für die einzelnen Tagespflegen zu machen, sondern vor allem darum, neutral darüber zu informieren, wie man den Besuch der Tagespflege finanziert.
Ein weiteres Beispiel dafür, wie wichtig Netzwerke gerade auch in der Altenarbeit der Lippestadt sind. Gemeinsam wichtige Informationen an die Familien weiter zu geben, gelang auch schon mit den Touren zum Betreuten Wohnen oder mit Vorträgen zu Themen rund um Pflege in den Stadtteilen. An einem Strang zu ziehen ohne Konkurrenzdenken, das hat Vorbild-Charakter für andere Lebensbereiche.
Beate Rottgardt, 1963 in Frankfurt am Main geboren, ist seit 1972 Lünerin. Nach dem Volontariat wurde sie 1987 Redakteurin in Lünen. Schule, Senioren, Kultur sind die Themen, die ihr am Herzen liegen. Genauso wie Begegnungen mit Menschen.
