Nachbarn vermuten selbst gebaute Böller als Ursache

Nach Explosion in der Jägerstraße

Die Hintergründe der Explosion, die es am Freitagmorgen in einem Haus an der Jägerstraße gab, sind noch unbekannt. So heißt es zumindest von offizieller Seite. Vor Ort haben die Anwohner aber schon konkrete Vermutungen, wie es zu der Explosion gekommen ist.

LÜNEN

, 21.03.2016, 12:38 Uhr / Lesedauer: 1 min
Ein zerstörter Zeitungsbriefkasten im Hauseingang Jägerstraße 66. Nach Angaben eines Nachbarn ist er durch eine Sprengung so beschädigt worden.

Ein zerstörter Zeitungsbriefkasten im Hauseingang Jägerstraße 66. Nach Angaben eines Nachbarn ist er durch eine Sprengung so beschädigt worden.

Die Explosion in Lünen-Süd könnte durch selbst gebastelte Böller verursacht worden sein. Das erklärte ein Nachbar des Hauses Jägerstraße 66 gegenüber unserer Redaktion. Das Haus Jägerstraße 66 ist in einer Lüner Facebook-Gruppe als Tatort benannt worden. Staatsanwalt Jörg Schulte-Göbel wollte das nicht bestätigen.

Nach Angaben des Nachbarn trifft die Information zu. Er selbst sei von der Kripo zu Beobachtungen im Haus Jägerstraße 66 befragt worden. In diesem Zusammenhang habe die Kripo selbst gebastelte Böller erwähnt. Schon mehrfach, so der Nachbar, seien in der Vergangenheit Böller in der Umgebung des Hauses gezündet worden. Der Zeitungsbriefkasten am Hauseingang, da ist der Nachbar sicher, sei auch durch einen solchen Böller zerstört worden.

Das war geschehen:

Am Freitagmorgen, gegen 5 Uhr, hatte es in dem Wohnhaus an der Jägerstraße einen lauten Knall gegeben. Polizisten untersuchten das Haus und fanden Manipulationsspuren an einer Leitung zur Gasversorgung.

Es sei keine Gasexplosion gewesen, erklärte Staatsanwalt Jörg Schulte-Göbel. Denn sonst wären die Folgen wohl dramatisch gewesen. Vielmehr sei im Keller offenbar Sprengstoff gezündet worden. Um welche Art Sprengstoff es sich handelte, dazu machte der Staatsanwalt keine Angaben. Auch nicht dazu, ob die festgestellte Manipulation an der Leitung durch die Explosion verursacht wurde.

Polizei richtet Kommission für Kapitaldelikte ein

Zur Höhe des Sachschadens könne er auch nichts sagen, so der Staatsanwalt. Man ermittele in alle Richtungen, sagte Schulte-Göbel. Es gebe bisher keinen Verdacht, der sich gegen eine bestimmte Person richte.

Dass eine Kommission für Kapitaltaldelikte eingerichtet wurde und auch wegen eines versuchten Tötungsdelikts ermittelt werde, begründete der Staatsanwalt mit den möglichen Folgen der Tat. Denn wäre es tatsächlich zu einer Gasexplosion gekommen, hätten der oder die Täter den Tod von Menschen billigend in Kauf genommen. 

Die Kriminalwache in Dortmund sucht dringend nach Zeugen, die verdächtige Beobachtungen gemacht haben. Sie sollen sich unter der Rufnummer (0231) 1327441 melden.

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