Nach Verzögerung wird anstelle von Omi`s Schnapshaus gebaut Vorher steigt eine Abrissparty

Baubeginn anstelle von Omi`s Schnapshaus: Vorher Abrissparty geplant
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Bei Nachtschwärmern und Partygästen in Feierlaune war Omi`s Schnapshaus Kult. Viele Erinnerungen an durchzechte Nächte und beste Stimmung verbinden die Lüner mit der Kneipe, in der immer etwas los war. Hier lernten sich Paare kennen und lieben, hier verbrachten viele unvergessliche Abende. Doch 2017 waren die besten Zeiten des Lokals vorbei. Beschwerden der Nachbarn über laute Musik besiegelten das Aus von Omi`s Schnapshaus. Für Lünens Partyszene war das mit Wehmut verbunden.

Jetzt beginnt an dem Standort zwischen Lippe und St.-Marien-Kirche in bester Innenstadtlage eine neue Ära. Schon vor drei Jahren hatte Slobodan Koprivica, der seinerzeit Omi`s Schnapshaus und Omi`s Restaurant führte, einen Neubaukomplex für das Gelände angekündigt. Gemeinsam mit seinem Sohn Alexander Ruscher plant er zwölf Eigentumswohnungen, hochwertig ausgestattet. Dafür muss das Schnapshaus komplett abgerissen werden.

Die Pläne liegen vor, die Baugenehmigung laut Ruscher auch. Doch dann kam Corona. Das Bauprojekt geriet ins Hintertreffen. Aus den Augen verloren haben es die Investoren aber nie. Zumal die Wohnungen in Top-Lage auf große Nachfrage stießen, wie Ruscher berichtet.

Nachfolger ist Omi`s Deele

Jetzt rollt Anfang Mai schweres Gerät auf das Grundstück. Ein Bagger beginnt mit den Abrissarbeiten. Vorher wird Alexander Ruscher noch einmal durch das leerstehende Gebäude gehen und nachschauen, was brauchbar ist. Einen Teil des Inventars hat der Wirt bereits in Erinnerung an alte Zeiten in „Omi`s Deele“ an der Cappenberger Straße 24 verbaut. Darunter die alte Theke, das DJ-Pult und die Wandtäfelung.

Omi`s Deele knüpft als Partylokal an die Tradition an, geöffnet ist neuerdings auch mittwochs zu den bekannten Zeiten, freitags und samstags. In der Deele feiern junge Leute oft bis in die frühen Morgenstunden. Zu Ostern ist ab Donnerstag (6.4.) an allen Tagen geöffnet. Dann gibt es eine Aktion, die schon seinerzeit in Omi`s Schnapshaus gut ankam: Im Lokal wird Alexander Ruscher künstliche Eier verstecken. Wer eines findet, bekommt ein Freigetränk.

Um sich ganz der Deele widmen zu können, hat Alexander Ruscher die Kneipe „Zum Kamin“ an der Markstraße in der Lüner Innenstadt, die er zusätzlich führte, jetzt in andere Hände gelegt. Ab Karfreitag (7.4.) öffnen hier Kirsten und Christian Schönwiese und übernehmen einen der letzten Schankbetriebe in der Lüner Innenstadt.

Sobald das Grundstück von Omi`s Schnapshaus von Bauschutt freigeräumt ist, soll etwa Anfang Juni dort eine große Abrissparty steigen - mit Zelt und Getränkewagen. Es darf ausgiebig gefeiert werden, wie damals in der kultigen Kneipe. Es ist der letzte Tanz, bevor dann das neue Wohnprojekt für Investitionskosten von rund drei Millionen Euro errichtet wird.

Wohnungen barrierefrei

An den ursprünglichen Plänen für das neue Gebäude halten die Investoren weiterhin fest.
An den ursprünglichen Plänen für das neue Gebäude halten die Investoren weiterhin fest. © Ruscher

„Gut, dass es dann losgeht“, sagt Alexander Ruscher. Er geht davon aus, dass es trotz zwischenzeitlicher Baukostensteigerung bei dem kalkulierten Invest bleiben wird.

Die neuen Wohnungen werden zwischen 65 und 90 Quadratmeter groß sein. Sie sind barrierefrei, Parkplätze befinden sich zu ebener Erde. „Es werden auch Mietwohnungen dabei sein“, kündigt Slobodan Koprivica an. Zu Miet- oder Kaufpreisen äußern sich die Bauherren nicht.

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