Kinofest Lünen lädt nach Coronapause wieder zur Berlinale ein Eine Sache fehlt aber 2023

Kinofest Lünen lädt wieder zur Berlinale ein: Filme aber keine Party geplant
Lesezeit

Erst die Wahl-Wiederholung, nun die Filmfestspiele - in Berlin geht es Schlag auf Schlag. Am Donnerstag (16.2.) wird die 73. Berlinale eröffnet. Bis zum 26. Februar dreht sich dann in der Hauptstadt alles um Filme. Mit dabei ist die künstlerische Leiterin des Lüner Kinofestes, Sonja Hofmann. Nach zwei etwas anderen Berlinale-Jahren wegen der Corona-Pandemie gibt es nun auch wieder Partys, Treffen und Empfänge.

Auch das Lüner Kinofest lädt wieder Filmfreunde im Rahmen der Berlinale ein. Allerdings wird der Lünen-Termin etwas anders verlaufen als die vielen Jahre zuvor. Gab es bis 2020 noch nach der Präsentation der Siegerfilme eine Party in der Location Oxymoron mit vielen Filmschaffenden, belässt man es diesmal bei einem Sektempfang nach den Filmen im Foyer des Kinos in den Hackeschen Höfen. Zu dem Abend laden neben Sonja Hofmann auch die beiden Ehrenratsmitglieder des Kinofests, Dr. Anke Höwing und Mike Wiedemann ein.

In den Hackeschen Höfen ist diesmal das traditionsreiche Kino der Schauplatz für den Berlinale-Termin des Lüner Kinofests.
In den Hackeschen Höfen ist diesmal das traditionsreiche Kino der Schauplatz für den Berlinale-Termin des Lüner Kinofests. © Günter Blaszczyk

Auf dem Programm steht am Montag (20.2.) die Präsentation von zwei Siegerfilmen des 32. Lüner Kinofests. Zunächst wird der Gewinner des Kurzfilmpreises 2022 gezeigt, „Mach´s Licht aus“ von den Regisseuren Marc Philip Ginolas und Marius Beck. Zu Gast ist Produzent Paul Beck. „Das Team freut sich sehr, dass ihr schwäbischer Film in der Hauptstadt gezeigt wird“, so Sonja Hofmann.

Genau wie der Kurzfilmpreis-Sieger wurde auch der Lüdia-Gewinner 2022 wieder vom Publikum gekürt. Es ist der Dokumentarfilm „Auf der Suche nach Fritz Kann“ von Marcel Kolvenbach. Neben dem Regisseur und Autor wollen auch die Kamerafrau und die Musikerin ihren Film in Berlin vorstellen. In der Doku erzählt Kolvenbach die Geschichte des ersten Mannes seiner Großmutter.

Fritz Kann wurde 1942 – genau neun Monate vor der Geburt des Vaters des Filmemachers – deportiert und von den Nazis ermordet. Ist Marcel Kolvenbach der Enkel von Fritz Kann oder verdankt er seine Existenz dem Umstand, dass Fritz Kann deportiert und ermordet wurde? Die Suche führt von einem ehemaligen Schlachthof in Düsseldorf über Polen nach Argentinien und zurück, nach Ost-Berlin.

Regisseur Marcel Kolvenbach mit der Lüdia. Das Publikum entschied sich für seinen Dokumentarfilm "Auf der Suche nach Fritz Kann" als Gewinner des 32. Kinofests. Jetzt zeigt er ihn in den Hackeschen Höfen.
Regisseur Marcel Kolvenbach mit der Lüdia. Das Publikum entschied sich für seinen Dokumentarfilm "Auf der Suche nach Fritz Kann" als Gewinner des 32. Kinofests. Jetzt zeigt er ihn in den Hackeschen Höfen. © Günter Blaszczyk

Sonja Hofmann freut sich über viele Zusagen für den 20. Februar. Im größten Saal des Kinos in den Hackeschen Höfen wird Lünens Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns die Begrüßungsrede halten. Auch der neue Kulturdezernent Dr. Christian Klicki und die Kulturbüro-Leiterin Barbara Kastner werden nach Berlin fahren. Im Anschluss an die Filme trifft man sich zum Sekt-Empfang im Kino-Foyer.

Schon einen Tag vorher, am Sonntag (19.2.) kommen die Lüner zusammen. Auch das ist schon Tradition. In der gläsernen Landesvertretung am Tiergarten lädt das Land Nordrhein-Westfalen zusammen mit der Film- und Medienstiftung zum Berlinale-Empfang ein. Seit einigen Jahren hat das Lüner Kinofest vor dem eigentlichen Beginn des Empfangs einen Termin im Untergeschoss der Landesvertretung, um Kontakte zu knüpfen und zu pflegen.

Viele Termine in Berlin

Für Sonja Hofmann ist der Lünen-Empfang nicht der einzige Termin, den sie vorbereiten muss. Als Geschäftsführerin des Filmbüros NRW organisiert sie auch ein Frühstück im Rahmen der Berlinale, das ebenfalls nach zwei Jahren Corona-Zwangspause wieder stattfinden wird. „Am liebsten fahre ich zur Berlinale, um Filme zu schauen, aber diesmal habe ich wieder viele Termine und Empfänge, auch wenn ich nicht alle Einladungen annehmen kann“, so die Kinofest-Intendantin.

Sie freut sich, dass fünf deutsche Filme im Wettbewerb um den Goldenen Bären laufen. Darunter der neue Streifen von Christian Petzold und Margarethe von Trottas Verfilmung der toxischen Liebesgeschichte der Autoren Ingeborg Bachmann und Max Frisch. „Vielleicht zeigen wir den ein oder anderen Film als Special beim Kinofest.“ Der Termin fürs Lüner Festival soll Anfang März festgelegt werden.

Sie war das „Gesicht“ des Kinofests Lünen: „Oma Ruth“ im Alter von 100 Jahren gestorben

Filmemacher zeigen in Lünen die Suche nach der Vergangenheit und nach Liebe: Wettbewerb

Preisverleihung: Dokumentarfilme kamen bei Publikum und Schülerjury in Lünen am besten an