Mit Pauken und Trompeten gegen Corona. Musikschullehrer in Lünen sind für das Ordnungsamt im Einsatz. © Lino Mirgeler
Corona
Musikschule bleibt geschlossen: Lünen braucht die Lehrer im Ordnungsamt
Zu früh gefreut, anders als im Rest von NRW erteilen die Musikschullehrer in Lünen nun doch keinen Musikunterricht. Sie werden beim Ordnungsamt im Kampf gegen Corona eingesetzt.
Eigentlich könnten Musikschullehrer ab Donnerstag (5.11.) wieder unterrichten, nachdem das Land den Musikschulbetrieb kurzzeitig untersagt hatte. In der aktuellen Verordnung des Landes NRW heißt es: „Angebote der Selbsthilfe und musikalischer Unterricht sind unter Beachtung der Regelungen der Paragraf 2 bis 4a zulässig.“ Die besagten Artikel beschäftigen sich mit Alltagsmasken, Mindestabstand, Hygiene und Rückverfolgbarkeit. In Lünen bleibt die Musikschule trotzdem geschlossen. Der Grund: Das Personal der Musikschule muss im Ordnungsamt aushelfen.
„Alle Veranstaltungen, alles, was mit gemeinsamer Freizeitgestaltung zu tun hat, kann im Moment im Prinzip nicht verantwortungsvoll stattfinden“, erklärte Lünens Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns. „Deswegen haben wir uns dazu entschlossen, in diesem Bereich Leistungen herunterzufahren. Die Kolleginnen und Kollegen, die in den nächsten Woche keine Leistungen anbieten können, werden beim Ordnungsamt eingesetzt.“
Einsatz im Innen- und Außendienst
Musikschulen, Kulturbüro, Stadtarchiv und Bücherei sind gleichermaßen von den Schließungen betroffen. Stadtsprecher Benedikt Spangardt in einer Mitteilung: „Rund 40 Mitarbeiter werden dadurch frei und können andere Aufgaben übernehmen. Sie werden je nach Qualifikation vor allem im Außendienst und Innendienst des Ordnungsamts eingesetzt.“ Die Musikschule werde Schüler sowie Eltern persönlich über den ausfallenden Unterricht und die Konsequenzen informieren. Das Servicebüro des Kulturbüros bleibt mit einer Person besetzt, um Veranstaltungen rückabzuwickeln oder verlegen zu können und um die Erreichbarkeit für Kundinnen und Kunden sicherzustellen.
Die Musikschullehrer werden zum Beispiel für das „Abfassen und Zustellen von Quarantäneanordnungen“ eingesetzt werden. Diese Anordnungen zu Hause zu bleiben, werden nämlich nicht mit der Post, sondern persönlich zugestellt. Die Stadt erklärt, dass so in den vergangenen Tagen über 1000 Anordnungen zugestellt worden seien.
„Natürlich, um die Einhaltung der Regeln zu kontrollieren, aber auch, um Ansprechpartner für die Bürgerinnen und Bürger zu sein“, erklärt Bürgermeister Kleine-Frauns in der Pressemitteilung. „Wir wissen, dass viel Verunsicherung herrscht und viele Menschen Fragen haben.“ Das zusätzliche Personal soll mehr Kontrollen und Kontrollen auch außerhalb der Kernzeiten der Verwaltung möglich machen“
Zukunft der Honorarkräfte unklar
Wie es mit den Honorarkräften der Musikschule weitergeht, ist noch nicht vollständig geklärt. Es wäre theoretisch möglich, dass diese weiterhin Unterricht erteilen. Nur die Wenigsten der Musikschullehrer in Lünen sind fest angestellt.
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