Die Stadtbücherei in der Stadtorstraße wird ab 2. November bis Ende November geschlossen. Das gilt auch für Stadtarchiv und Musikschule.

© Peter Fiedler

1000 Quarantäne-Bescheinigungen in den letzten sieben Tagen in Lünen

rnSchließungen wegen Corona

Schnell muss es gehen, wenn Quarantäne-Bescheinigungen zugestellt werden müssen. Deshalb bringen städtische Mitarbeiter sie persönlich vorbei. Im Ordnungsamt wird das Personal verstärkt.

Lünen

, 30.10.2020, 16:15 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Corona-Infektionszahlen sind in den letzten Tagen stark angestiegen. Das stellt auch die Stadtverwaltung Lünen vor Herausforderungen. Um die vielen Anfragen bearbeiten zu können und auch, um die verschärften Regeln durchsetzen zu können, strukturiert die Stadt nun um und setzt 40 Mitarbeiter beim Ordnungsamt ein. Sie kommen aus Bereichen, die wegen Corona keine oder nur eingeschränkte Angebote vorhalten können.

So sehen beispielsweise die Regeln, auf die sich die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten am Mittwoch (28. Oktober) geeinigt haben, vor, dass Theater geschlossen bleiben müssen. Lünens Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns. „Wir haben uns dazu entschlossen im Bereich Freizeitgestaltung herunterzufahren. Die Kollegen, die in den nächsten Wochen keine Leistungen anbieten können, werden beim Ordnungsamt eingesetzt.“

Das Gesundheitsamt des Kreises Unna musste angesichts der ständig steigenden Infektionszahlen in den vergangenen sieben Tagen rund 1000 Quarantänebescheinigungen ausstellen. „Und die werden persönlich zugestellt“, so Stadtsprecher Benedikt Spangardt. Denn auf dem Postwege würde wieder ein Tag mehr vergehen. Und bei Quarantänebescheinigungen muss es schnell gehen.

Servicebüro des Kulturbüros bleibt offen

Ab Montag, 2. November, sind einige Bereiche der Stadtverwaltung bis auf Weiteres geschlossen. Das betrifft beispielsweise das Kulturbüro der Stadt Lünen. Das Servicebüro des Kulturbüros bleibt mit einer Person besetzt, um Veranstaltungen rückabzuwickeln oder verlegen zu können und um die Erreichbarkeit für Kunden sicherzustellen. Alle für November geplanten Veranstaltungen im Theater fallen aus oder werden verschoben. Karten für ausfallende Veranstaltungen können wie üblich dort zurückgegeben werden, wo sie gekauft wurden. Der Vorverkauf für Veranstaltungen im Theater läuft weiter.

Große Flut von Anfragen

Geschlossen werden bis auf Weiteres auch die Stadtbücherei, die Musikschule und das Stadtarchiv. Die Stadtbücherei weist darauf hin, dass Medien, die im November ablaufen würden, automatisch verlängert werden. Die Musikschule hat Schüler sowie Eltern persönlich am Freitag (30.10.) informiert.

Rund 40 städtische Mitarbeiter können nun andere Aufgaben übernehmen. Sie werden je nach Qualifikation vor allem im Außendienst und Innendienst des Ordnungsamts eingesetzt. So will die Stadt unter anderem der großen Flut von Anfragen und Anträgen begegnen, die die aktuelle Entwicklung mit sich bringt.

Wichtig ist für die Stadtverwaltung auch, dass Ordnungskräfte im Stadtbild präsent sind. „Natürlich, um die Einhaltung der Regeln zu kontrollieren, aber auch, um Ansprechpartner für die Bürger zu sein“, erläutert Kleine-Frauns. „Wir wissen, dass viel Verunsicherung herrscht und viele Menschen Fragen haben.“ Das zusätzliche Personal soll mehr Kontrollen und zwar auch außerhalb der Kernzeiten der Verwaltung möglich machen.

Arbeitskräfte werden benötigt

„Dass wir zu radikalen Maßnahmen greifen müssen und das Angebot der Stadtverwaltung dermaßen einschränken müssen, tut weh“, sagte Kleine-Frauns. „Aber wir sind an einem Punkt der Entwicklung, wo wir konsequent sein müssen. Wir müssen uns der Pandemie entgegenstellen und dafür brauchen wir Arbeitskraft.“ „Ich danke ausdrücklich den Kolleginnen und Kollegen in der Stadtverwaltung, die von dieser Maßnahme betroffen sind und sich pflichtbewusst dort engagieren, wo sie gerade dringend gebraucht werden.“

Er appellierte aber auch an die Lüner: „Die Stadtverwaltung kann nicht im Alleingang die Pandemie aufhalten. Jeder Lüner ist jetzt gefragt und muss Verantwortung zeigen.“ Die persönlichen Kontakte zu beschränken sei das Gebot der Stunde, so der Bürgermeister. Das zu tun liege zuallererst in der Verantwortung des und der Einzelnen.