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Lüner zockte Handykäufer auf eBay ab: „Ohne Arbeit, ohne Perspektiven“
Betrug
Ein Lüner wollte es sich einfach machen und an schnelles Geld kommen. Er verkaufte Handys bei eBay, zumindest tat er so. Das Geld kam bei ihm an, die Handys aber bei den Käufern nie.
In einer schwierigen Situation kam ein Lüner (23) auf die Idee, Handys zu verkaufen, die er gar nicht besaß. Nun musste er sich wegen Betrugs vor Gericht verantworten.
Anfang vergangenen Jahres hatte der junge Mann aus Lünen handfeste Probleme: Er besaß nicht nur keinen Cent mehr, sondern hatte bei mehreren seiner „Kumpels“ Schulden. Und die forderten ihr Geld zurück. Deshalb wollte er sein Smartphone verkaufen. Dabei kam ihm der Gedanke, wie leicht es sein könnte, Fremde über den Tisch zu ziehen. Über eBay und vergleichbare Plattformen bot er in vier Fällen iPhones an, kassierte insgesamt knapp 3000 Euro von den arglosen Käufern und lieferte nichts.
„Dummheit vor dem Herrn“
Nun saß er im Amtsgericht auf der Anklagebank und schämte sich derart, dass er seinem Verteidiger das Reden überließ. Der erklärte in seinem Namen, dass alle Vorwürfe den Tatsachen entsprächen, verwies auf die damalige Notlage und bezeichnete das Vorgehen des 23-Jährigen, die Taten unter seinem echten Namen und mit den eigenen Kontodaten zu begehen, als „Dummheit vor dem Herrn.“
Die Offenheit zahlte sich aus: Unter Einbeziehung einer älteren Strafe wurde der Lüner zu 15 Monaten Haft auf Bewährung und 600 Euro Geldbuße verurteilt. Auch muss er den Schaden gutmachen.
Lebt im Sauerland und fühlt sich dort überaus wohl. Saß vor über 20 Jahren zum ersten Mal in einem Gerichtssaal, um über einen Prozess zu berichten und hat dabei ihren Traumjob gefunden.
