
© Privat / Telker
Extremsport muss nicht jedem gefallen: Aber wo bleibt hier die Toleranz?
Meinung
Bodybuilding ist extrem. Nicht nur als Sport an sich, sondern auch für das Auge der Zuschauer. Bei aller berechtigten Kritik: Wo bleiben hier Respekt und Toleranz, fragt sich unser Autor.
Toleranz. Gefordert wird die aktuell öfter denn je. Was muss unsere demokratische Gesellschaft an Meinung aushalten? Wo fängt die persönliche Freiheit an, wo darf oder muss sie beschnitten werden? Fragen, an denen sich Geister scheiden, wenn es um das Tragen von Masken oder die Impfung geht. Eine endgültige Antwort kann ich nicht geben.
Wie weit sollte Toleranz gehen, für Menschen, die gefühlt nie genug Muskeln haben können? Zugegeben: Der Anblick von Bodybuildern (egal welchen Geschlechts) lässt mich innerlich zucken. Oberflächliche Schönheit sieht für mich anders aus. Mit gesundem Lebensstil hat Extremsport, auch allgemein, nur wenig gemein.
Respekt und Anerkennung
Dass auch im Bodybuilding einige Sportler mit Doping nachhelfen, ist völlig berechtigt zu kritisieren. Es ist ungesund und unfair gegenüber anderen. In anderen Extremsportarten übrigens auch. Beim Rennradfahren zum Beispiel. Ich muss weder das eine noch das andere gut finden.
Den Willen und die Disziplin einer Frau wie Kerstin Telker kann ich aber anerkennen und respektieren. Auch ohne das wir bei Schönheitsidealen einer Meinung sind. Ob sie nun aussieht „wie ein Mann“, ist am Ende schlichtweg eins: eine Frage des Blickwinkels und der Toleranz.
Beruflicher Quereinsteiger und Liebhaber von tief schwarzem Humor. Manchmal mit sehr eigenem Blick auf das Geschehen. Großer Hang zu Zahlen, Statistiken und Datenbanken, wenn sie denn aussagekräftig sind. Ein Überbleibsel aus meinem Leben als Laborant und Techniker. Immer für ein gutes und/oder kritisches Gespräch zu haben.
