Kinofest Lünen Lüner Rotarier laden ukrainische Geflüchtete ins Kino ein

Lüner Rotarier laden ukrainische Geflüchtete ins Kino ein
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Ein bisschen Heimatgefühl weit weg von der Heimat wollten die Mitglieder des Rotary-Clubs Lünen-Werne Geflüchteten aus der Ukraine vermitteln. Architekt Björn Schreiter und Benjamin Müller, Leiter der Ludwig-Uhland-Realschule aus Horstmar, hatten die Idee, beim Lüner Kinofest einen ukrainischen Film in Originalsprache zu zeigen.

Beide wandten sich an Lutz Nennmann, zusammen mit Meinolf Thies Veranstalter des Festivals und Cineworld-Betreiber. Auch Nennmann fand die Idee sehr gut und schlug einen besonderen Film vor. Am Samstagmorgen (26.11.) trafen sich zahlreiche Ukrainerinnen mit ihren Kindern in der Cineworld zu einem gemeinsamen Kino-Erlebnis.

Natalie Rupp (v.l.) übersetzte im Kinosaal, hier mit ihrem Mann Ingmar und Johannes Bergmeyer vom Café Neuland im Kinofoyer.
Natalie Rupp (v.l.) übersetzte im Kinosaal, hier mit ihrem Mann Ingmar und Johannes Bergmeyer vom Café Neuland im Kinofoyer. © Günter Blaszczyk

Die Karten für die Veranstaltung hatten die Rotarier finanziert. Die Rotarier sind eine Gemeinschaft von Menschen aus unterschiedlichen Berufsgruppen, die sich für wohltätige Zwecke einsetzen. Für Hilfsprojekte in anderen Ländern ebenso wie für Menschen vor ihrer Haustür,

Lutz Nennmann hatte den Film ausgesucht. „Clara und der magische Drache“ ist eine ukrainische Produktion. „Ein Animationsfilm für die ganze Familie“, so Nennmann. Auch in der Cineworld ist der Film aus dem Jahr 2019 schon gelaufen - in der deutschen Version. Am Samstag erlebten die Geflüchteten aus der Ukraine die Geschichte in ihrer Muttersprache.

Drache, Zwerg und Waschbär

Der Film erzählt die Geschichte eines Drachenbabys, das bei Zwerg Alfred und seinem Freund, einem Waschbären mit Psychoanlytiker-Ausbildung landet. Clara, die eine Fee sein soll, will helfen, den Drachen zurück in seine Heimat zu bringen. „Der Film ist etwas für die ganze Familie, ohne Altersbeschränkung“, so Nennmann. Der Verleih „Lakeside-Film“ stellt ihn in Originalsprache kostenlos für Veranstaltungen wie die in Lünen zur Verfügung.

Natalie Rupp, gebürtige Ukrainerin und in Lünen mit ihrem Mann Ingmar lebend, übernahm die Übersetzung im Kinosaal. Als sie hörte, dass der Film aus ihrer Heimat stammt, freute sie sich besonders. Die Karten für die Kinovorstellung waren über das Café Neuland und die Schulen verteilt worden, die die Kinder aus der Ukraine in Lünen besuchen.

Hatten die Idee zum Kinovormittag für die Geflüchteten aus der Ukraine: Björn Schreiter (r.) und Benjamin Müller vom Rotary-Club Lünen-Werne.
Hatten die Idee zum Kinovormittag für die Geflüchteten aus der Ukraine: Björn Schreiter (r.) und Benjamin Müller vom Rotary-Club Lünen-Werne. © Günter Blaszczyk

„Wir freuen uns, dass Sie eine ukrainische Produktion in ukrainischer Sprache sehen können“, wandte sich Björn Schreiter an die vielen Familien im größten Kinosaal der Cineworld. „Wir möchten dadurch ein bisschen Heimatgefühl weit weg von der Heimat vermitteln.“

Natalie Rupp freut sich, dass ihre geflüchteten Landsleute diese Chance bekamen: „Die Kinder sind so begeistert, alle sind so froh, hier sein zu dürfen.“ So manche Besucher hätten sich vorgenommen, noch einmal ins schöne Lüner Kino zu kommen. Ein Slogan der Cineworld lautet „Abtauchen in fremde Welten“, so Lutz Nennmann. Das passe genau.

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