Das Archivbild zeigt die Victoria-Brache aus der Vogelperspektive. 2026 soll auf dem Gelände auch eine Forensik stehen.

© Goldstein (A)

Lüner Politik treibt Sorge um IGA-Kosten um - aus gutem Grund

rnStadtentwicklung

Die Lüner Politik will nach dem Kostendesaster beim Umbau der Villa Urbahn zum Lüner Stadtmuseum von der Verwaltung wissen, welche Kosten auf Lünen im Rahmen der IGA 2027 zukommen.

Lünen

, 12.12.2021, 11:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Nach der Kostenexplosion beim Umbau der Villa Urbahn zum Lüner Stadtmuseum im Herzen der City, treibt die Politik die Sorge um, dass die von der Verwaltung veranschlagten Kosten für die Internationale Gartenausstellung (IGA) 2027 zu niedrig angesetzt sind. Die Sorgen sind berechtigt:

Kosten bis zu 24 Millionen Euro?

Nach Informationen unserer Redaktion aus verwaltungsnahen Kreisen, rechnet die Stadt Lünen inzwischen mit Kosten für die IGA zwischen 20 und 24 Millionen Euro, statt wie ursprünglich geplant mit 10 Millionen Euro.

Dass dem so ist, bestätigte die Stadt auf Anfrage unserer Redaktion nicht, sie dementierte es aber auch nicht. Vielmehr erklärte Stadtsprecher Daniel Claeßen am Freitag (10. Dezember):

„Wie dem Investitionsplan für den Haushaltsentwurf 2022 zu entnehmen ist, kalkuliert die Stadt Lünen für die kommenden Jahre mit Investitionen für die IGA 2027 in Höhe von rund 10 Millionen Euro, die größtenteils über Fördergelder finanziert werden sollen.“

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Stadt: Summen unter Vorbehalt zu sehen

Die genannten Investitionssummen seien unter Vorbehalt zu sehen und wären entsprechend des Fortschritts der Verhandlungen mit dem Land und der konkretisierten Planung anzupassen, sagte Claeßen weiter.

Daneben wies der Stadtsprecher darauf hin, dass es für die IGA 2027 keinen eigenen Fördertopf gebe, „sondern die beteiligten Kommunen ihre Projekte bei unterschiedlichen Förderprogrammen anmelden“.

Da die Prozesse je nach Förderprogramm unterschiedlich lange dauern würden, sagte Claeßen, lasse sich aktuell nicht festlegen, wie viel Geld aus der Förderung kommt und wie viel die einzelnen Städte tatsächlich hinzuschießen müssten.

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Finanzausschuss will Klarheit

Daher sei auch eine konkrete Aussage zu Kostenveränderungen gegenüber den bisherigen Schätzungen derzeit noch nicht möglich. Ob dem so ist, bleibt abzuwarten: Denn der Haupt- und Finanzausschuss forderte in seiner Sitzung am Donnerstag (9. Dezember) die Verwaltung nachdrücklich auf, in der Ratssitzung am kommenden Donnerstag (16. Dezember) ab 14 Uhr im Erlebnisreich Campus in Lünen-Wethmar, dezidiert zu den veranschlagten IGA-Kosten Stellung zu nehmen.

Ungeachtet dessen erklärte Stadtsprecher Daniel Claeßen am Freitag:

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Wichtige Projekte

„Aktuell erfolgt gemeinsam mit der Stadt Bergkamen und der IGA gGmbH eine intensive Abstimmung mit dem beauftragten Planungsbüro Greenbox aus Köln.“

Oberste Ziele blieben weiterhin, so Claeßen, „die Entwicklung der Victoria-Brache als innerstädtischer IGA-Zukunftsgarten (Landschaftspark) und ergänzender Nutzungen (Forensik, Wohnbebauung etc.) sowie die bestmögliche Nutzung von Förderzugängen, um den städtischen Eigenanteil im Rahmen des damaligen Grundsatzbeschlusses halten zu können“.