Dorothea Hassels geht in Ruhestand

Lüner Krankenhaus-Seelsorgerin: Viele schöne Momente mit vielen Menschen

Freudige Momente gab es viele, aber auch traurige - im Berufsleben von Krankenhaus-Seelsorgerin Dorothea Hassels. Jetzt freut sich die 65-Jährige auf den Ruhestand, der am 1. Juni beginnt.

Lünen

, 22.05.2022 / Lesedauer: 3 min

Mit Menschen arbeiten, ihnen in schwierigen Situationen zur Seite stehen - das war Dorothea Hassels immer wichtig. Ende Mai geht die Krankenhaus-Seelsorgerin am Klinikum St.-Marien-Hospital in Rente. Ein neuer Lebensabschnitt, auf den sich die 65-Jährige freut, für den sie aber bewusst noch keine großen Pläne schmieden will.

Im Oktober 2010 trat Dorothea Hassels ihren Dienst als katholische Seelsorgerin im Lüner Krankenhaus an. Im Bistum Münster war sie da schon 16 Jahre lang tätig. In den Jahren am Klinikum war sie zwischendurch auch im Christophorus-Krankenhaus Werne tätig, der Schwerpunkt ihrer Arbeit aber waren die Menschen im St.-Marien-Hospital.

Im Juli feiert Dorothea Hassels ihren 66. Geburtstag. Ideen für den Ruhestand hat sie zwar einige, aber sie möchte sich nicht unter Druck setzen. „Zunächst könnte ich mir vorstellen, die Wohnung zu renovieren, aber vor allem will ich mich erholen.“

Seelsorgerin Dorothea Hassels war zwölf Jahre lang im Klinikum St.-Marien-Hospital tätig. © Foto: Fröhling (A)

In ihrem ganzen Berufsleben war es ihr wichtig, mit Menschen zu arbeiten. „Vor der Krankenhaus-Seelsorge habe ich auch viele Jahre mit Kindern gearbeitet.“ Im Hospital reichte die Bandbreite ihrer Arbeit von der Segnung eines Neugeborenen bis zur Sterbebegleitung und zum Trost der Angehörigen. Nicht nur um die Patienten und die Angehörigen hat sie sich gekümmert, auch für die Mitarbeitenden im Hause hatte sie ein offenes Ohr.

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Bei der Frage nach dem schönsten Moment in den zwölf Jahren, sagt sie: „Das finde ich schwierig, denn es gab so viele schöne Momente.“ Besonders traurig empfand sie es, wenn jemand aus dem Kreis der Mitarbeitenden gestorben ist: „Wenn wir uns bei einem Trauer-Gottesdienst oder mit einem stillen Gedenken von einem Kollegen oder einer Kollegin verabschieden mussten, das waren für mich mit die traurigsten Momente.“

Sinn der Arbeit

Wichtig sei ihr immer gewesen, die Menschen zu erreichen, wenn sie sich in kritischer und emotional schwieriger Lage befanden. „Es sollte ihnen guttun, dass ich für sie da war, dann ergibt die Arbeit für mich Sinn.“ Schwierig seien immer Situationen gewesen, in denen sie das Gefühl hatte, nicht zu den Menschen vorzudringen. „Ich wollte spüren, was der Mensch braucht.“

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So gab es auch spirituelle Angebote für die Mitarbeitenden. Vor Kurzem war Dorothea Hassels mit Kolleginnen und Kollegen aus dem St.-Marien-Hospital für ein paar Tage auf Wangerooge, um die Seele baumeln zu lassen. „Zum zweiten Mal, leider mussten wir wegen Corona eine längere Pause bei diesem Angebot einlegen.“

Zuflucht in Kapelle und der Natur

Es waren immer wieder keine einfachen Situationen, die Dorothea Hassels bei ihrer Tätigkeit meistern musste. Da war die Krankenhaus-Kapelle für sie oft ein Zufluchtsort. „Aber auch die freiwillige Dokumentation, dass ich die Erlebnisse aufgeschrieben habe, hat geholfen.“ Supervisionen halfen bei der Reflexion ebenso. „Die Natur tut mir auch gut, eine Runde durch den Park hat mir Kraft gegeben.“

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Nun geht sie bewusst „unverplant“ in den Ruhestand. „Irgendwann wird sicher auch ehrenamtliche Arbeit dazu gehören, Ideen habe ich ganz viele. Mal schauen, was ich umsetze.“ Exotische Reiseziele hat sie nicht: „Es gibt auch hier viel Schönes zu entdecken, es wird sich einfach ergeben, wohin es geht.“

Nachfolgerin steht schon fest

Wegen der noch nicht beendeten Corona-Pandemie wird es nur intern eine kleine Verabschiedung geben, bevor die engagierte Seelsorgerin zum 1. Juni in den Ruhestand geht. Fest steht schon, dass Dorothea Hassels eine Nachfolgerin im Team der Krankenhaus-Seelsorger bekommt. Allerdings erst ab Dezember. Dorothea Hassels freut sich sehr, dass ihre Stelle wieder besetzt wird und kennt auch ihre Nachfolgerin schon.

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