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Lüner Krankenhäuser im Schnee: Mitarbeiter übernachten in freien Betten
Wintereinbruch
In den Lüner Krankenhäusern zeigen die Mitarbeiter besonderen Einsatz. Einige übernachteten in Betten der Klinik. Mehrere Patienten hingegen erlitten einen Herzinfarkt beim Schneeschippen.
Im Wintereinbruch werden an vielen Orten kreative Ideen gefunden, um trotz der Schneemassen durch den Alltag zu kommen. Sei es die Fahrt zum Supermarkt mit dem Schlitten oder beherzte Nachbarschaftshilfe, um Autos zu befreien.
Auch in den Krankenhäusern St.-Marien-Hospital Lünen und St. Christophorus-Krankenhaus Werne haben die Mitarbeiter viel Flexibilität bewiesen, um den Betrieb zu ermöglichen.
Geschäftsführer Axel Weinand: „Bezüglich der Mitarbeitenden sind fast alle ‚an Bord‘. Nur wirklich sehr wenige der Mitarbeitenden kamen etwas später zum Dienst.“ Die meisten berichteten, dass sie früher aufgestanden seien, um pünktlich zu sein. In wenigen Ausnahmen seien Mitarbeiter mit weiter Anreise, etwa aus Münster, nicht bis zum Krankenhaus durchgekommen.
Ein Problem sei das allerdings nicht gewesen: „Die ‚angerutschten‘ Mitarbeitenden können das durch interne Organisationsmaßnahmen gut kompensieren.“ Einige hätten das Problem auch ganz praktisch gelöst und in freien Betten des Krankenhauses übernachtet.
Auch auf die Impfung von Mitarbeitern hat der Wintereinbruch Einfluss. Denn die Impfstofflieferung steckte am Montag auf der Autobahn fest.
Der restliche Betrieb in beiden Krankenhäusern des Klinikums Lünen / Werne laufe trotz der Schneemassen vor der Tür ungewöhnlich gewöhnlich ab: „Es läuft das volle OP-Programm. Keine Operation musste abgesagt werden. Dies gilt auch für die anderen stationären Behandlungsbereiche, wie zum Beispiel der Linksherzkathetermessplatz am Standort Lünen.“ Viele der ambulanten Patienten hätten abgesagt, aber bereits neue Termine erhalten.
Herzinfarkt durch Schneeschippen
Axel Weinand ist besonders dankbar, welchen Einsatz seine Mitarbeiter gezeigt haben: „Mein großer Respekt und Hochachtung gilt daher all diesen Mitarbeitern für ihren wirklich grandiosen Arbeitseinsatz und für ihre Verantwortung den Patienten gegenüber. Alle Daumen hoch!“
Für einige Menschen hatten die Schneemassen allerdings auch gesundheitliche Konsequenzen: „In der Kardiologie am Standort St.-Marien-Hospital mussten am Montagmorgen vier Patienten mit Herzinfarkt durch Schneeschippen akut behandelt werden.“
Auch am Klinikum Westfalen in Brambauer geht der Betrieb normal weiter. Pressesprecher Klaus-Peter Wolter: „Wir konnten unseren Betrieb uneingeschränkt umsetzen, es sind keine Operationen abgesagt worden. Uns ist auch nicht bekannt, dass Patienten unser Haus vor drängenden Behandlungen nicht hätten erreichen können.“
Jahrgang 2000. Ist freiwillig nach Castrop-Rauxel gezogen und verteidigt ihre Wahlheimat gegen jeden, der Witze über den Stadtnamen macht. Überzeugte Europäerin mit einem Faible für Barockmusik, Politik und spannende Geschichten.
