
© Ludger Risse
Impfaktion für Krankenhauspersonal: 180 Mitarbeiter in Werne haben Erstimpfung erhalten
Christophorus-Krankenhaus
Ein Großteil der Mitarbeiter mit der Gefährdungsstufe 1 des Christophorus-Krankenhauses in Werne hat inzwischen seine Erstimpfung gegen Covid-19 erhalten. Dennoch gibt es Skepsis.
Das Thema Impfen bringt bekanntlich ein Wechselbad der Gefühle mit sich. Mal kocht man vor Wut, mal ist man hoffnungsvoll, dann erleichtert und schließlich doch wieder frustriert. Gegen dieses Schwanken ist selbst Krankenhauspersonal nicht immun. Denn nachdem am 19. Januar im Werner Christophorus-Krankenhaus die erste Impfaktion für Mitarbeiter mit der Gefährdungsstufe 1 erfolgt war, verhängte das NRW-Gesundheitsministerium einen Impfstopp.
Der Grund: Lieferprobleme des Herstellers Biontech/Pfizer. Die Folge: Lange Gesichter beim Katholischen Klinikum Lünen/Werne (KKLW). Zumal der Startschuss zum Impfen des Krankenhauspersonals eigentlich schon im Dezember hätte erfolgen sollen.
Im Christophorus-Krankenhaus hatten im Januar zunächst 42 Mitarbeiter aus sensiblen Bereichen - also vor allem Personal, das auf der Isolier- und Intensivstation arbeitet - ihre erste von zwei Impfungen erhalten. Anfang dieser Woche erfolgte nun endlich die zweite Impfaktion. In der Summe haben dadurch bislang knapp 180 Mitarbeiter - und somit fast alle der Kategorie 1 - in Werne ihre Erstimpfung erhalten. Das liegt einerseits an der recht hohen Impfbereitschaft - andererseits aber auch daran, dass die zuvor bestellten Impfdosen tatsächlich alle angekommen sind. Das bestätigte Standortleiter Ludger Risse am Donnerstag (4. Februar) auf Anfrage unserer Redaktion.
Auch Werner Personal zweifelt noch am Astrazeneca-Impfstoff
In der kommenden Woche sollen zunächst diejenigen Mitarbeiter, die am 19. Januar ihre Erstimpfung erhalten haben, die zweite bekommen. Wie es dann mit dem Personal weitergeht, das der Priorisierungsstufe 2 zugeordnet ist, ist laut Risse noch unklar. Auffällig sei aber bereits jetzt, dass es eine gewisse Skepsis gegenüber dem alternativen Astrazeneca-Impfstoff auch innerhalb der Krankenhausbelegschaft gebe.
Man werde daher wohl noch eine Informationskampagne starten, um Vorurteile abzubauen. Denn es sei sicherlich kein schlechter Impfstoff. „Die Skepsis scheint unberechtigt zu sein. Aber selbst wenn er nicht so wirksam sein sollte wie der von Biontech, ist mir persönlich eine Impfung mit Astrazeneca lieber als gar keine Impfung“, so Risse.
Die Entscheidung, welchen Impfstoff die Krankenhäuser erhalten, liegt letztlich beim Gesundheitsministerium und ist nicht zuletzt von der Verfügbarkeit abhängig. Zum Astrazeneca-Impfstoff hieß es kürzlich, dass dieser nicht nur vor einer Covid-19-Erkrankung schütze, sondern auch die Übertragung um rund 67 Prozent verringere.
Geboren 1984 in Dortmund, studierte Soziologie und Germanistik in Bochum und ist seit 2018 Redakteur bei Lensing Media.
