Lüner Haushalt Sparen durch 165.000-Invest in neue Stelle? Das ist Wunschdenken!

Haushaltslage: Mehrheit im Stadtrat will vom Sparen nichts wissen
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Torsten Storks

Immer und immer wieder hat Lünens ehemalige Kämmerin in ihrer zweijährigen Amtszeit auf die finanzielle Schieflage der Stadt hingewiesen. Die von allen Ratsfraktionen wegen ihrer Kompetenz geschätzte Finanzexpertin ließ keine Gelegenheit aus, den Stadtrat aufs Sparen einzuschwören - mit mäßigem Erfolg.

Jüngstes Beispiel dafür ist die Einrichtung einer vierten Beigeordnetenstelle, die unterm Strich mit 165.000 Euro jährlich zu Buche schlägt.

Daran konnte auch der an jedes einzelne Ratsmitglied adressierte Brandbrief zur Haushaltslage nichts ändern. Die darin enthaltene Warnung, dass das Geld vorne und hinten nicht ausreicht und dass es ohne einen weiteren Sparplan nicht gelingen wird, einen genehmigungsfähigen Haushaltsplan 2023 aufzustellen, ist augenscheinlich nicht bei jedem Volksvertreter angekommen.

Zeche zahlt der Bürger

Deren These, dass das Geld für die zusätzliche Stelle an der Verwaltungsspitze gut angelegt sei und sich diese Investition am Ende für die Stadt und ihre Bürger - in zum Beispiel kürzeren Bearbeitungszeiten für diverse Anträge - rechne, muss sich im Laufe der kommenden Jahre erstmal bewahrheiten. Kurzfristig ist das Wunschdenken und eine zusätzliche Belastung des städtischen Haushalts.

Die Zeche dafür müssen einmal mehr Lünens Bürger in Form höherer Gebühren und Steuern zahlen.

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