
Für neue Bäume sammelt die katholische Kirchengemeinde St. Marien. Pfarrer Michael Mombauer sieht darin auch einen Beitrag zum Klimaschutz. © Goldstein
Lüner Gemeinde St. Marien sammelt Geld für Bäume: „Ein Zeichen setzen“
Kollekte
Für caritative Zwecke ist meist die Kollekte in der Kirchengemeinde St. Marien gedacht. Inzwischen gibt es eine grüne Aktion: Gesammelt wird für neue Bäume. Ein Brautpaar hat das aufgegriffen.
Der Baumbestand an den vier Kirchenstandorten der katholischen Großgemeinde St. Marien in Lünen ist teilweise recht alt. Die imposanten Bäume sind schön und riesig, einige waren aber inzwischen krank oder nicht mehr standsicher. Sie mussten gefällt werden. Bäume sind aus Sicht der Kirche unverzichtbar. Um sie zu ersetzen und auch an anderen Stellen neue zu pflanzen, wurde in diesem und dem vergangenen Jahr gesammelt: eine Kollekte für Bäume.
Die Kirchengemeinde möchte damit auch ein Zeichen setzen, sagt Pfarrer Michael Mombauer. Grün für den Schutz der Erde. In vielen Neubaugebieten fänden sich kaum noch Bäume, selbst auf dem Friedhof habe es wegen des Laubfalls Beschwerden gegeben. „Ein Baum macht Arbeit, aber er ist unverzichtbar für eine gesunde Luft, die wir zum Atmen benötigen“, so Mombauer. Daher wurde während der Messen am vergangenen Wochenende ganz konkret für neue Bäume gesammelt.
Ein neuer Baum, weiß Verwaltungsleiterin Beate Galler, kostet mit Pflanzung ab 250 Euro und aufwärts. „Der Klimawandel macht es uns als Kirchengemeinde mit Neuanpflanzungen nicht leicht“, so Mombauer. Denn es müssten Bäume gefunden werden, die mit den Veränderungen durch den Klimawandel zurechtkommen können. In Absprache mit der Stadt wolle man entsprechende Arten aussuchen und die Baumlücken auf den Kirchengrundstücken schließen. Es soll ein Beitrag zum Klimaschutz sein, man wolle aber auch mit blühenden Bäumen die Insektenvielfalt unterstützen, sagt Beate Galler.

Der Friedhof an der Alstedder Straße ist neu gestaltet und bepflanzt worden. © Daniel Magalski (A)
Eigener Baum für Brautpaar
Ein Brautpaar hat von der Baumkollekte erfahren und bei der eigenen Trauung in St. Marien gezielt für Neuanpflanzungen gesammelt. Den beiden soll daher ein Baum gewidmet werden, der ein morsches Exemplar an der Gartenstraße/Graf-Adolf-Straße ersetzen wird. An Kita-Gebäuden, auf dem katholischen Friedhof an der Alstedder Straße und an der St. Gottfried-Kirche sind weitere Bäume geplant. Auf dem Friedhof habe es bereits durch die Umgestaltung zahlreiche Neupflanzungen gegeben. Hier dienen die Bäume auch als Schattenspender, wenn sich Besucher auf Bänken ausruhen wollen.
Jährlich zwei Sammlungen für Bäume
„Wir wollen auch künftig zweimal im Jahr für Bäume sammeln“, sagt Beate Galler. Dann könnte im Herbst und im Frühjahr neu gepflanzt werden. Bei den Baumarten werde in Absprache mit der Stadt darauf geachtet, dass sich die Bäume den wärmeren Temperaturen anpassen können. Man habe so immer Geld im Topf, um reagieren zu können. Mit dem Sammelergebnis ist die Kirchengemeinde zufrieden. „Für einen Wald hat es nicht gereicht. Aber es ist schon mal ein Anfang“, sagt Pfarrer Michael Mombauer.
Lünen ist eine Stadt mit unterschiedlichen Facetten. Nah dran zu sein an den lokalen Themen, ist eine spannende Aufgabe. Obwohl ich schon lange in Lünen arbeite, gibt es immer noch viel zu entdecken.
