Lüner gegen Verschwendung: Jedes 10. Lebensmittel landet täglich im Müll

Aktion Klimafasten

Ernährung ist Teil der Aktion Klimafasten. Es geht nicht nur um fair gehandelte, regionale und Bio-Produkte, sondern auch darum, dass jedes zehnte Lebensmittel täglich im Müll landet.

Lünen

06.03.2021, 12:30 Uhr / Lesedauer: 2 min
Die Initiative "Foodsharing" (Archivbild) setzt sich auch Lünen dafür ein, dass Lebensmittel nicht vernichtet werden.

Die Initiative „Foodsharing“ (Archivbild) setzt sich auch Lünen dafür ein, dass Lebensmittel nicht vernichtet werden. © Michael Blandowski

Die Aktion Klimafasten stellt in dieser Woche das Thema „Ernährung“ in den Mittelpunkt. Jedes zehnte Lebensmittel werfen die Deutschen auf den Müll. Das sind pro Jahr etwa 18 Millionen Tonnen Lebensmittel. Weil bei der Produktion von Nahrungsmitteln der Einsatz von Ressourcen erforderlich ist, kann auch durch Müllvermeidung von Lebensmitteln Klimaschutz aktiv gelebt werden. Deswegen wollen die Initiatorinnen und Initiatoren des Klimafastens auf den bewussten Umgang mit Lebensmitteln aufmerksam machen.

Zuhause kann man den Anfang machen. Durch die optimale Lagerung von Lebensmitteln verderben diese weniger schnell. Eine Anleitung dazu gibt es beispielsweise unter www.mehrwert.nrw/richtiglagern. „Die Lebensmittel, die vordringlich aufgebraucht werden müssen, sollte ich auch zuerst verbrauchen – zum Beispiel bei einem gemeinsamen Restekochen mit Freunden und Familie“, erklärt Jasmin Sowik von der Stadt Lünen. Viele Lebensmittel würden weggeworfen, wenn ihr Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist. Doch sie seien oft noch genießbar und können bedenkenlos gegessen werden. Dabei könne man sich auf die eigenen Sinne verlassen: Aussehen, Geruch, Geschmack und Konsistenz prüfen – wenn alles unverändert ist, können die Produkte bedenkenlos gegessen werden. Viele Lebensmittel seien nach Ablauf ihres Mindesthaltbarkeitsdatums sogar noch monatelang genießbar. Produkte mit fast abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum seien im Supermarkt zudem oft preiswert zu haben. Es gebe außerdem auch Supermärkte, die vom Handel ausgeschlossene Lebensmittel vergünstigt anbieten, zum Beispiel www.sirplus.de.

Drei offizielle Fair-Teiler in Lünen

Bewusster Umgang mit Lebensmitteln ist auch Kern des „Foodsharings“ und der „Fair-Teiler“. Beim Foodsharing geht es darum, Lebensmittel zu teilen statt sie wegzuwerfen. Privatpersonen, Händler, Produzenten haben an den „Fair-Teilern“ die Möglichkeit, überschüssige Lebensmittel kostenlos anzubieten oder abzuholen. In Lünen gibt es drei offizielle Fair-Teiler des Foodsharings Lünen. Daniela Surkamp vom Foodsharing Lünen gibt in einem Vortrag am Dienstag, 9. März, um 16 Uhr einen Überblick und erklärt, wie sich Foodsharing Lünen gegen diese Verschwendung einsetzt.

Da der Vortrag Corona-bedingt nicht in der Stadtkirche St. Georg stattfinden kann, laden die Organisatorinnen und Organisatoren zu einer Onlinekonferenz ein. Wer teilnehmen möchte, sollte sich unter Angabe einer E-Mail-Adresse bei Jasmin Sowik anmelden (E-Mail an jasmin.sowik.41@luenen.de oder telefonisch unter 02306 104-1862) und wird dann zu der Online-Veranstaltung eingeladen.

Erfahrungen im Foodsharing sammeln

Außerdem kann jede und jeder erste Erfahrungen mit Foodsharing sammeln. Am Freitag, 12. März, zwischen 15 und 17 Uhr wird Foodsharing Lünen am „Fairteiler Kowalski“, Saarbrücker Straße 48, sein und ist bei Fragen für Interessierte da. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Es wird darum gebeten, eine Mund-Nase-Bedeckung zu tragen.

Die Aktion Klimafasten ist eine Premiere in Lünen. In der Fastenzeit rufen die Stadt Lünen und die Lüner Initiative gegen Globale Armut (LIGA) mit der evangelischen Stadtkirche St. Georg sowie den Stadtwerken Lünen zum Klimafasten auf. Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen versuchen, im Hinblick auf Klimaschutz und bewusst zu verzichten. Es gibt in jeder Fastenwoche Veranstaltungen und praktische Tipps, zum Beispiel zur Vermeidung des klimaschädlichen CO2 oder zu nachhaltigen Alternativen.